Umfrage bei Unternehmen aus Solingen und Umgebung A 3: Firmen ist Anschluss wichtiger als Ausbau
Kreis Mettmann/Solingen · Sechs oder acht Spuren auf der A 3? Laut Umfrage der IHK ist dies für viele Betriebe nicht zentral. Andere Forderungen zum Verkehr sind dringlicher.
Der in einigen Jahren geplante Ausbau der Autobahn 3 auf acht Spuren stößt bei den Unternehmen in der Region auf ein eher untergeordnetes Interesse. Das ist das Ergebnis einer Befragung, die die Bergische Industrie- und Handelskammer (IHK) jetzt unter Firmen aus Solingen, Remscheid und Wuppertal sowie aus weiteren Orten im näheren Umkreis durchgeführt hat.
So gaben lediglich 38 Prozent der 173 sich an der Befragung beteiligenden und hauptsächlich in der Klingenstadt ansässigen Betriebe an, eine solche Verbreiterung der A 3 für sinnvoll zu erachten. 39 Prozent halten es hingegen für ausreichend, in Spitzenzeiten einzig die Seitenstreifen für Fahrzeuge freizugeben, während 23 Prozent der Firmen sogar gar keine Änderung auf der A 3 als notwendig ansehen.
Dafür brennt den Unternehmen aber ein anderes Problem umso mehr unter den Nägeln, hatte die IHK bei der Umfrage doch auch wissen wollen, welche Verkehrsprojekte sonst noch Prioritätenliste der Wirtschaft stehen würden. Und dabei kam heraus, dass nach dem Dafürhalten der Firmen vor allem ein neuer Autobahnanschluss für Solingen wichtig wäre. „Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass dieser jemals kommen wird, weil das Projekt aus allen Bedarfsplänen gestrichen worden ist“, sagte der Geschäftsführer der Bergischen IHK, Thomas Wängler, in dieser Woche in einer ersten Reaktion auf die Umfrageergebnisse. Wobei Wängler die Aussagekraft der Befragung – trotz eher niedriger Beteiligung und damit einhergehend fehlender Repräsentativität – nicht gering schätzen wollte. Denn tatsächlich, so der IHK-Geschäftsführer, ließe sich aus den Antworten der Unternehmen durchaus doch „ein interessantes Stimmungsbild“ ablesen.
Firma geht nicht wegen schlechten A 3-Anschlusses
Gleichzeitig betonte Wängler, die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes hänge nicht allein von einem Faktor ab. Vielmehr, so der IHK-Mann, würden die Unternehmen immer verschiedene Punkte berücksichtigen, wenn es beispielsweise darum gehe, Entscheidungen über mögliche Investitionen zu treffen. So sei es eher unwahrscheinlich, dass eine Firma Solingen verlassen werde, nur weil der Autobahnanschluss als unzureichend angesehen werde.