NRW Vier DEG-Spieler beim Deutschland-Cup

Am Donnerstag beginnt das Turnier in Krefeld. Die Akteure aus Düsseldorf dürfen sogar von Olympia träumen.

Verteidiger Marco Nowak macht sich Hoffnung auf Olympia.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Die Fachwelt ist sich einig: Eine stärkere Nationalmannschaft als die aktuelle hat das deutsche Eishockey noch nicht gesehen. Ein Superstar wie Leon Draisaitl und weitere Topspieler in Nordamerika, Leistungsträgern bei Teams in Schweden und der Schweiz, und auch in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) findet sich Qualität. Das ist natürlich ganz nach Wunsch von Bundestrainer Toni Söderholm, gleichzeitig steht er aber wie kein Vorgänger vor dem Problem, den richtigen Kader für Olympia auszuwählen.

Die Spiele steigen im Februar in Peking. Und dafür hat Söderholm auch Profis der Düsseldorfer EG im Kopf. Vier von ihnen hat er zum letzten Treffen der Nationalmannschaft vor Olympia eingeladen: Torhüter Hendrik Hane, Verteidiger Marco Nowak sowie die Stürmer Daniel Fischbuch und Alexander Ehl. Während der Rest des Teams die Länderspielpause nutzt, um mal ein paar Tage nicht an Eishockey zu denken, ist das Quartett seit Dienstag in Krefeld. Dort geht es am heutigen Donnerstag (19.45 Uhr) beim Deutschland-Cup gegen Russland, am Samstag (14.30 Uhr) heißt der Gegner Schweiz, am Sonntag zum Abschluss (14.30 Uhr) Slowakei. Wer wirklich eine Chance auf Olympia hat, entscheidet sich allerdings nicht am Wochenende. Denn das hängt auch davon ab, ob die nordamerikanische Eliteliga NHL ihre Spieler wirklich freigibt, im Januar steht das endgültig fest.

Die größten Hoffnungen darf sich Marco Nowak machen. Was einerseits daran liegt, dass die Verteidigung nicht so tief besetzt ist wie der Sturm, das liegt aber auch an Nowak selbst, der zwar in der Saison 2011/12 schon zwei Länderspiele erlebte, so richtig aber erst seit drei Jahren dazugehört. 2019 in der Slowakei gab er sein WM-Debüt, in diesem Frühsommer in Lettland war er eine der Stützen des Teams, das es ins Halbfinale schaffte. Bei der DEG hat er sich gar zum Abwehrchef entwickelt, steht auch mal 25 Minuten und mehr auf dem Eis. „Er spielt jetzt noch besser als letztes Jahr“, sagt Söderholm, der auch abseits des Eises viel von Nowak hält. „Er ist ein überragender Mannschaftsspieler, richtig gut in der Kabine, richtig gut für den Zusammenhalt der Mannschaft. Er unterstützt jeden.“

Daniel Fischbuch war
schnell in Topform

Ebenfalls in Lettland dabei war Daniel Fischbuch – allerdings eher als Ergänzungsspieler. In der neuen DEL-Saison brauchte er ein paar Spiele, um an seine Topleistung zu kommen. Das sagt er selbst. Das sagt auch Söderholm: „Daniel kommt jetzt immer besser ins Schwung, hat Topqualitäten“, so der Trainer. Die will er vor allem in Überzahl sehen. Damit es für Olympia reicht, müsste dennoch einiges geschehen, sind die NHL-Spieler dabei, hat er wohl nur Außenseiterchancen.

Olympia ziemlich sicher vor dem Fernseher erleben werden Hendrik Hane und Alexander Ehl. Die beiden 21-Jährigen waren zwar schon bei der WM-Vorbereitung im Kader, aber da war der noch nicht komplett, sie sind eher für die Zukunft gedacht und sollen langsam an die Nationalmannschaft herangeführt werden.

Hane wird in Krefeld wohl nicht mal auf dem Eis zu sehen sein, „aber es ist für seine Entwicklung wichtig, dass er Kontakt zu den besten Torhütern der Liga hat, er sammelt beim Training Erfahrung oder durch Beobachtung bei internationalen Spielen“, sagt Söderholm, der auch auf Ehl große Stücke hält. „Ein sehr zuverlässiger und cleverer Eishockeyspieler. Er kommt über alle Seiten, ist sehr schnell im Kopf und trifft viele richtige Entscheidung.“