Die Wetterdienste hatten bereits Tage zuvor vor extrem hohen Niedeschlägen gewarnt Wettervorhersage nicht ernst genug genommen?

Zu: Flutwasserkatastrophe

Das Unwetter hat in vielen Städten Verwüstungen angerichtet.

Foto: dpa/Thomas Frey

In allen Beiträgen der WZ zu dem Unwetter vermisse ich, dass bereits neun Tage vorher Anzeichen für eine Hochwasserkatastrophe für Deutschland bekannt wurden. Vier Tage vorher wurden Deutschland und Belgien vom Europäischen Hochwasser-Warnsystem gewarnt, doch die Menschen wurden nicht gewarnt, wie im Tagesspiegel zu lesen ist. Ich erinnere mich, Meteorologen haben gebetsmühlenartig auf die Gefahren hingewiesen und auf, wenn möglich wie in Wuppertal, Talsperren rechtzeitig zu öffnen und Wasser abzulassen, um massive Regenfälle besser auffangen zu können. Genau dazu war der Wupperverband aufgefordert, um dieses zu tun. Meines Wissens ist dem keine Folge geleistet worden, weil, man sich keine Wiederholung eines Unwetters wie 2018 vorstellen konnte. Erst am 14. Juli wurde Wasser abgelassen, viel zu spät.

Es ist mir rätselhaft, wofür wir „Wetterfrösche“ haben, die exakte Mengen Niederschlag an den exakten Orten vorhersagen, während offensichtlich einige Politiker sie mit persönlichen Meinungen übertreffen wollen. Wie will die Politik diese Haltung und die Folgen verantworten?

Sieglinde Kaßbaum

Wuppertal

Die Hochwasserrisikomanagementrichtlinie der EU beschreibt schon als Wort genau das Problem: Ein Wort- und Bürokratiemonster, für das sich niemand verantwortlich fühlt. Jeder Politiker wäscht seine Hände in schmutzigem Monsterregenwasser wie Laschet oder knuddelt wie Merkel mit Manu Dreyer ohne Maske und nimmt sie gar ohne Handschuhe bei der Hand, während sie uns unsere Enkel verbieten und uns erst mal im Hochwasser sterben lassen. Das alles erinnert mich an den Feuerwehrmann, der sich seine Brände selber legt. Von der einstigen Tatkraft eines Helmut Schmidt, keine Spur. Gegenseitiges Vertrauen sieht anders aus.

Michael Maresch

München

Mit Erstaunen höre ich in den Medien, dass die Menschen in den Überflutungsgebieten keine Infos über das Wetter erhalten haben sollen. Wer die Nachrichten Tage vor der Katastrophe aufmerksam verfolgt hat, wurde über die kommende Wetterprognose informiert und es wurde auch vor Unwetter gewarnt. Wer hat das ernst genommen? Natürlich konnte niemand vorhersagen, welche Ausmaße die Überflutung anrichtet.

Ich habe mir selbst die Frage gestellt, hätte ich spontan mein Haus verlassen, wenn der Katastrophen-Schutz durch die Straßen gefahren wäre und zur Evakuierung aufgerufen hätte? Ich hätte versucht, noch wichtige Papiere und Dinge einzupacken, aber das hätte mein Todesurteil sein können.  Meine Gedanken sind bei allen betroffenen Menschen. Wir alle müssen mehr über die Umwelt nachdenken.

Ursula Rapp

Willich

„Die Krisen von heute sind Folgen der Entscheidungen von gestern. Und die Krisen von morgen werden die Folgen der Entscheidungen von heute sein. Das gilt für den Klimawandel im Globalen. Es gilt für Entscheidungen im regionalen und lokalen Bereich. Und das gilt für jeden Einzelnen.“ Diese Sätze des Kommentars von Herrn Peter Kurz in der WZ haben mich sehr nachdenklich gemacht. Denn wir müssen jetzt handeln. Kein Schritt in die richtige Richtung zu mehr Klima-, Natur- und Umweltschutz ist zu klein.

 Zum Beispiel: Die Dachentwässerung und das Regenwasser von versiegelten Flächen sollte möglichst auf dem Grundstück versickern und nicht in die Kanalisation ein geleitet werden. Dadurch würden die Kanäle im Tal entlastet werden und das Wasser würde nicht so hoch steigen. In Wuppertal ist aber für Dach- und Grundstücksentwässerung Kanalanschlusszwang. Oder ein anderes Beispiel: Mit dem Ausbau der Parkstraße als Autobahn wird eine große Fläche neu versiegelt und dafür der Wald, als Versickerungsfläche und CO2-Speicher, vernichtet. Die Auswirkungen werden die Talbewohner und die Ronsdorfer bei jedem Starkregenereignis erleiden müssen.

Für jede Maßnahme die geplant wird, muss eine Gefährdungsbeurteilung hinsichtlich der Auswirkungen auf das Klima, der Naturgefahren und die Extremwetterereignisse durchgeführt werden. Im September wird der Bundestag neu gewählt. Das ist eine gute Gelegenheit die zur Wahl stehenden Kandidaten zu fragen, was sie konkret unternehmen werden, damit unsere Enkel und deren Nachkommen auch in einer einwandfreien Natur leben können.

Joachim Wendt

Wuppertal

Unsere Regierungen tun so, als würden sie selbst Wohltaten vollbringen, wenn sie Zuschüsse zusagen und wollen sich dafür feiern lassen. Zur Klarstellung: Die Regierungen sind unsere Geschäftsführungen, denen wir unser Geld anvertraut haben. Ich halte es für selbstverständlich, dass unser Geld an notleidende Menschen weitergegeben wird, gerne auch noch mehr als 3500 Euro pro Haushalt.

Joachim Schmidt

Wuppertal