Vorstellung im Willicher Sozialausschuss Wie Integration besser gelingen soll

Willich · Mitarbeiter für das Zuwanderungsmanagement haben sich und ihre Pläne der Politik vorgestellt.

Daniel Lorenzen und Iris Maaßen arbeiten im Zuwanderungsmanagement.

Foto: Lorenzen

(djm) Der Verein Biss (Institut für Bildung, Integration, Stabilität und Soziales) mit Sitz in Neuss hat im Willicher Sozialausschuss jetzt seine Mitarbeiter im Zuwanderungsmanagement in Willich vorgestellt.

Hintergrund: Schon im Juni 2023 hatte Daniel Lorenzen seine Stelle als Sozialarbeiter im Zuwanderungsmanagement angetreten. Seit 1. August dieses Jahres ist Iris Maaßen (Pädagogin mit Fachgebiet Montessori-Pädagogik) für die „Unterstützung intergenerativer, interdisziplinärer Integrationsarbeit“ in der Sozialarbeit mit Eltern zuständig. Der Sozialausschuss hatte darum gebeten, dass sich beide im Gremium vorstellen.

Daniel Lorenzen schilderte, dass seine Aufgabe – die Vermittlung in Arbeit der nach Willich gekommenen Flüchtlinge – gut laufe. Es gebe aber manchmal Probleme mit der Bürokratie. Eines der größten Hindernisse sei die schwierige Anerkennung der ausländischen Berufsabschlüsse selbst hochqualifizierter Menschen. Es gebe aber auch Fälle, dass Zuwanderer nicht zuverlässig zur Arbeit erschienen oder ihnen der angebotene Lohn nicht ausreiche, räumte er ein. Sanktioniert werde ein solches Verhalten nicht, weil seine Angebote auf Freiwilligkeit beruhen, so Lorenzen. Nur die Bundesagentur für Arbeit könne Sanktionen aussprechen. Seinem Gefühl nach habe sich die Situation der Zugewanderten verändert: Es kämen mehr Menschen mit Einschränkungen – das sei aber nicht mit Zahlen belegt.

Iris Maaßen sagte, dass sie unter anderem unterstütze, wenn es um die Integration der Kinder in Kita oder Schule gehe. Sie habe in den vergangenen Monaten ein Projekt für die Frauen in der Flüchtlingsunterkunft Moltkestraße gestartet. Ihr sei bei ihren Besuchen aufgefallen, dass die meisten Frauen allein in den Wohnungen seien – die Männer seien unterwegs. Darum habe sie im Moltke-Dorf einen Treff für die Frauen organisiert – zum Kennenlernen, Nähen oder Handarbeiten. „Ziel ist es, die Frauen aus der Isolation zu holen“, sagte Maaßen. Sie lernten ihre Chancen nicht kennen, wenn sie nur zu Hause seien.

Paul Schrömbges (CDU) fragte, ob es angesichts der Schilderungen nicht sinnvoll sei, ein Angebot für Männer zu schaffen? Maaßen stimmte ihm zu, meinte aber, dass sie, auch aufgrund der kulturellen Unterschiede, noch keinen Ansatz habe. Marita Gentsch, die als fraktionslose sachkundige Bürgerin im Ausschuss sitzt, gab den Hinweis, dass das Begegnungszentrum Krumm nicht weit entfernt sei. Sie regte an, den Kontakt zu suchen, um gemeinsame Angebote zu entwickeln. Für den Kinderschutzbund Willich bot auch die Ausschussvorsitzende Barbara Jäschke (CDU) eine Kontaktvermittlung an. Das wurde von den Gästen mit Interesse angenommen.