Erste Hilfe Wiedersehen mit dem Lebensretter
Düsseldorf · Als das Herz von Dirk Rohrwasser stillstand, wandte Luigi Monacello sein Erste-Hilfe-Wissen an – nicht zum ersten Mal.
Sie treffen sich das erste Mal seit jenem heißen Dienstagnachmittag Ende Juli. Dirk Rohrwasser (28), Mitarbeiter der Bonner Werkstätten, stand damals zum dritten Mal in seinem Leben am Rande des Todes. Luigi Monacello (42), Justizwachtmeister am Sozialgericht Düsseldorf, hat ihn mit minutenlanger Herzdruckmassage zurück ins Leben geholt. Jetzt nehmen sie sich in der ersten Etage des NRW-Justizministeriums in Gegenwart von Minister Peter Biesenbach (CDU) in den Arm wie alte Bekannte. Grenzerfahrungen schweißen zusammen.
Rohrwasser war damals an seinem freien Tag zusammen mit Freundin Frauke Hilgert (34) auf Düsseldorf-Besuch. Nach dem Essen bummelten sie noch über die Oststraße und suchten sich ein Plätzchen zum Hinsetzen. Da traf den jungen Mann aus heiterem Himmel sein dritter Herzstillstand – nach 1990 und 1996. Einen Schrittmacher trägt er schon von Geburt an.
Monacello wollte eigentlich nach Hause fahren – Feierabend. Aber dann fiel ihm die Frau auf, die neben ihrem zusammengesackten Freund gestikulierte. Er hielt an und rief sofort sein Erste-Hilfe-Wissen ab: „Die letzte Schulung hatte ich im Dezember.“ Und die erste Herzdruckmassage im echten Leben war es auch nicht für ihn: „Ich habe das schon dreimal gemacht.“ Lebensrettung als Routine.
Während Frauke Hilgert telefonisch die Rettungskräfte alarmierte, machte Monacello einfach weiter und weiter. Ungefähr 20 Minuten, so der spätere Befund, habe das Herz stillgestanden, nur in Gang gehalten durch den äußeren Druck.
Als der Gerettete sich später bedanken wollte, ging die Suche los. Seine Freundin erinnerte sich nur an einen Uniformierten, der aber nicht von der Polizei gewesen sei. In der Justizverwaltung wurden sie schließlich fündig. Monacello kann sich jetzt über einen Ministerbrief freuen, der auch Teil der Personalakte wird. Und Rohrwasser hofft, in seinem Leben keinen neuen Notfall erleben zu müssen: Inzwischen trägt er einen Defibrillator.