Eishockey DEG-Legende Wolfgang Wylach wird 80
Wolfgang Wylach wurde 1967 Deutscher Meister. Das Eishockeyspielen hatte er auf den Eisflächen im Zoopark gelernt.
Als die Raketen im offenen Eisstadion an der Brehmstraße in den Himmel stiegen und von der ersten Deutschen Meisterschaft der DEG kündeten, da standen sie in der Blüte der Eishockeyjahre. Lang ist’s her, bald werden es 54 Jahre. Und so befinden sich die damals umjubelten Spieler inzwischen in der Reife ihrer Jahre. 80 sind es nun auch bei Wolfgang Wylach; am Neujahrstag 2021 feiert er es im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten. In einer Art Stereo-Form betrieb er in den 1950er und 1960er Jahren Sport: Genau so, wie er stets das neue Lebensjahr zusammen mit dem neuen Kalenderjahr feierte, so wurde er mit Schlitt- und noch mehr mit Rollschuhen ein Torjäger. „Bis zum Saisonbeginn auf dem Eis spielte ich immer Rollhockey, das war gleichzeitig eine gute Vorbereitung“, erinnert er sich. „Ich hatte viele Freunde in Unterrath, da kam ich ganz automatisch zum TuS Nord.“
Auf den Naturflächen im
Zoopark Eishockey gespielt
Dass er auch noch Eishockey spielte, passte seinem Vater anfangs überhaupt nicht, zumal Wolfgang Wylach auch als Fußballer gute Anlagen zeigte. Aber auf den Natureisflächen im Zoopark ließ sich doch so wunderbar Eishockey spielen, wenn auch mit eigentlich untauglichem Gerät. Wie manch anderer in der späteren Meistermannschaft fand auch er über diese Kindheits- und Jugendjahre zur DEG nebenan. Nicht dass er in deren Trikot gleich der große Goalgetter geworden wäre – erst saß er sich den Hintern platt auf der Ersatzbank, bis er sein Selbstbewusstsein in die Worte packte, die ein bisschen Druck aufbauten, Entweder aufs Eis oder tschüss! Das „entweder“ wurde es, er erinnert sich an seinen ersten Einsatz mit zwei Toren zum Sieg gegen Rießersee.
Die Wylachs wurden auch auf andere Art eine Eishockeyfamilie. Wolfgangs Schwester Gisela war eine Zeitlang befreundet mit Paul Ambros, dem „Tiger vom Hopfensee“, wie ihn sein Biograph Horst Eckert auf dem Buchtitel nannte. Der Füssener, der Mitte der 1960er Jahre nach Augsburg gewechselt war, besuchte dann regelmäßig die Wylachs, wenn ihn der Spielplan in den Westen führte. Zu Horst Hübbers, Rainer Gossmann und anderen aus der Meistermannschaft hält Wolfgang Wylach weiterhin Kontakt, soweit es Corona und sein mehrmals operierter Rücken zulassen. Seine letzten Schritte auf dem Eis wird er natürlich nicht vergessen: Damals, 50 Jahre nach dem Titelgewinn 1967, als die Helden von damals im ISS Dome geehrt wurden. Da stand er, der einst mit der 14 auf dem Rücken zusammen mit Sepp Reif und Peter Gregory eine starke Angriffsreihe bildete, und genoss den Beifall der Fans. Eishockey verfolgt er weiterhin. Er freut sich, dass die DEL wieder läuft. Die leeren Ränge tun ihm natürlich weh – erst recht, wenn er an 1967 denkt.