Tierwelt Abschied im Grünen Zoo Wuppertal: Drill-Männchen Kano ist gestorben
Wuppertal · Der Grüne Zoo Wuppertal teilte am Donnerstag, 28. November, mit, dass das Drill-Männchen eingeschläfert werden musste.
Aufgrund zunehmender Altersbeschwerden sei Kanos Wohlbefinden in den vergangenen Monaten bereits mit einem sogenannten Welfare-Bogen engmaschig kontrolliert worden. Das bedeutet, dass Kanos Zustand täglich von den Tierpflegern durch genaues Beobachten beurteilt wurde, um seine Lebensqualität bestmöglich einschätzen zu können. Das Veterinärteam hatte bereits in mehreren Narkosen eine fortschreitende Arthrose der Wirbelsäule festgestellt und das Tier wurde in letzter Zeit täglich mit Schmerzmittel versorgt.
In den letzten Wochen habe Kano stark abgebaut und deutlich sichtbar Gewicht verloren. Das war Anlass für das veterinärmedizinische Team, ihn erneut in Narkose zu legen und eingehend zu untersuchen. Die Arthrose an der Wirbelsäule war schwerwiegend und zusätzlich gab es knöcherne Veränderungen in beiden Händen. Um ihm weiteres Leiden und eine Verschlechterung seines Zustandes zu ersparen, beschloss das Team, Kano einzuschläfern.
Kano ist 24 Jahre alt geworden, was für ein Drill-Männchen ein stattliches Alter ist. Das jüngere Männchen Raoul wird nun langfristig die Nachfolge als Gruppenführer antreten. Das im August geborenes Jungtier ist nach wie vor wohlauf. Die Vaterschaft ist dabei noch unklar. Sowohl Kano als auch Raoul kommen potenziell als Vater infrage. Innerhalb der Gruppe finden so also natürliche Wechselprozesse statt, zu denen auch der Tod älterer Tiere gehört.
Drills gehören zu den am stärksten bedrohten Affen Afrikas. Sie werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als „stark gefährdet“ eingestuft und die Zahlen der Individuen sind nach wie vor sinkend. Auch vor diesem Hintergrund ist der Zuchterfolg in diesem Jahr von Bedeutung für den Artenschutz. Der Grüne Zoo Wuppertal unterstützt zusammen mit dem Zoo-Verein Wuppertal e.V. seit vielen Jahren den Verein Rettet den Drill e.V., der sich dafür einsetzt, den Drill in seinem natürlichen Lebensraum zu erhalten.