Erfrischende Musik für Kinder und mit Kindern Wuppertal: Jan Hinrichs erhält renommierten Medienpreis Leopold des Verbandes deutscher Musikschulen
Wuppertal · Jan Hinrichs will Kinder mit und für Musik begeistern, und weil ihm das gelingt, hat er zusammen mit seiner Band Larifari einen begehrten Preis gewonnen.
Kinder begeistern für Musik – dafür steht seit 1997 der Medienpreis Leopold des Verbandes deutscher Musikschulen (VDM). In diesem Jahr hat der VDM sieben Produktionen mit dem begehrten Gütesiegel für „besonders gute Musik für Kinder“ prämiert. Eine Expertenjury hatte aus gut 100 Bewerbungen die Gewinner ausgewählt und zusammen mit dem Bundesjugendministerium die Preise im Kölner WDR-Funkhaus überreicht. Um beim Wettbewerb mitzumachen, hatte die Band Larifari ihre zweite CD mit dem Titel „Ob groß, klein, dick, dünn, blau oder durchsichtig“ eingereicht. In neun Liedern geht es um einen Wald Bugi Wugi, tanzendes Gemüse im Diskokühlschrank, Omas geheimnisvolle Reise zum Mond oder einen nigelnagelneuen Drachen – auf jeden Fall geht es in allen Liedern bunt und ein kleines bisschen verrückt zu.
Die Musik ist eine erfrischend schwungvolle Mischung von Indie-Pop bis Disko-Funk. „Die Jury hat Songs von unserer CD vorgestellt und Texte zitiert. Das führte zu vielen Lachern beim fachkundigen Publikum“, erzählt Jan Hinrichs von der Preisverleihung und freut sich über die Wertschätzung, die der Musik von Larifari mit dem renommierten Medienpreis zuteilwurde. „Die Jury fand unsere Lieder innovativ und witzig.“ Es sei total wichtig, Spaß zu haben und sich selbst nicht so ernst zu nehmen, meint der Musiker. „Wenn man Menschen berühren will, muss man selbst Bock haben und authentisch sein“, erklärt er, und beschreibt damit auch die Band Larifari. Das sind die Freunde Jan Hinrichs und Henri Heiland, die sich seit der Schulzeit in Marburg kennen und Lieder schreiben. Sie lieben Musik, verrückte Geschichten und unerwartete Albernheiten.
Immer Lust, mit
kreativen Leuten zu arbeiten
Mit einem bunt gemischten Team aus etwa zehn Freunden haben sie bisher drei CDs mit ihren Liedern gefüllt. Dazu kam ein Produktionsteam und Jannika, die die schönen Bilder für das Cover der Preisträger-CD gemalt hat. „Wir haben immer Lust, mit kreativen Leuten zu arbeiten“, sagt Jan Hinrichs, der seit zwei Jahren als Dozent im Bereich der musikalischen Früherziehung und Inklusion an der Bergischen Musikschule tätig ist. Mit Larifari möchte er Musik für die ganze Familie machen und Kindermusik anders definieren. „Ich erlebe oft, dass Kindermusik unterschätzt wird, aber wir nehmen Kinder und Musik ernst.“ Der 29-Jährige sprudelt über vor kreativen Ideen und ist froh, viele davon an der Bergischen Musikschule verwirklichen zu dürfen. „Alle Projekte, die ich zurzeit mache, liebe ich sehr und möchte, dass alles weitergeht und sich weiterentwickelt“, sagt der Musikpädagoge. Gemeinsam mit Gudrun Wolf-Jaecks leitet er das Ensemble Diversity, in dem Pop-Songs, interkulturelle Stücke und bekannte Volkslieder gespielt werden. „Wir arbeiten situativ und individuell. Alle Instrumente sind willkommen, keiner muss Noten lesen können, die Botschaft lautet: „Du bist wichtig, du bist ein Teil des Ganzen“, beschreibt Hinrichs die Arbeit mit der heterogenen, inklusiven Gruppe. Am 6. Dezember wird das 15-köpfige Ensemble zu seinem zehnjährigen Bestehen ein Konzert im Kolkmannhaus geben. „Die Mitglieder sind zwischen 15 und 78 Jahre alt, und mit Holzblock, Mundharmonika, iPad, Geige, Schlagzeug oder Oboe sind viele Instrumente vertreten“, erklärt Hinrichs. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die musikalische Früherziehung. Einmal wöchentlich unterrichtet er auch im Kulturkindergarten an der Nordbahntrasse, dessen künstlerischer Leiter Björn Krüger ein wichtiges Vorbild für ihn ist.
Auch in der Alten Feuerwache unterstützt Hinrichs Kinder bei ersten musikalischen Schritten. Zusammen mit einer Kollegin leitet er die Kinderband „Firefrogs“. Sein Ziel „gute Musik mit Kindern und für Kinder“ kann Jan Hinrichs auf vielfältigen, kreativen Wegen erreichen.