Meinung WZ-Kommentar zum Freibad Mählersbeck: Das Desaster mit der „Mä“

Es stinkt gewaltig nach Planungsmängeln, und die Frage, ist das Gebäudemanagement überhaupt noch in der Lage, große Bauprojekte durchzuziehen, muss erlaubt sein.

guenter.hiege@wz.de

Foto: Schwartz, Anna (as)

Als das städtische Gebäudemanagement im Februar eine Neueröffnung des seit 2020 geschlossenen Freibads Mählersbeck in der Saison 2024 ausschloss, äußerte ich angesichts der Probleme in der Bauwirtschaft noch Verständnis, ich schrieb aber auch: „Jetzt kann es keine weiteren Entschuldigungen mehr geben.“ Doch genau das ist jetzt passiert: Ein weiteres Jahr Zeitpuffer hat dem GMW nicht gereicht, um das fraglos ambitionierte Projekt bis zum Sommer 2025 fertigzustellen. Eventuell kann auch im nächsten Jahr gar nicht geöffnet werden. Die Begründungen sind wieder die gleichen: Vergabeprobleme, geplatzte Ausschreibungen, schlechtes Wetter. Nicht nur jeder Bürger, für den die „Mä“ über Jahrzehnte in Nächstebreck im Sommer ein Fixpunkt gewesen war, muss sich da an den Kopf fassen.

Es stinkt gewaltig nach Planungsmängeln, und die Frage, ist das Gebäudemanagement überhaupt noch in der Lage, große Bauprojekte durchzuziehen, muss erlaubt sein. Nach einer Umstrukturierung unter der neuen Chefin Mirja Montag sollte es besser werden. Um die Leistungen, auch die Schwierigkeiten, mit denen das GMW zu kämpfen hat, besser zu verkaufen, wurde ein Kommunikationsbeauftragter eingestellt. Jeder Ingenieur wäre sicher wichtiger gewesen. Und wo war die Kommunikation bei der Mä, die ja auch der Oberbürgermeister zur Chefsache erklärt hatte?