Meinung WZ-Kommentar zum Aus für den Ausbau der L419: Neu nachdenken
Wuppertal · Jahrelange Planung, viele Diskussionen in der Stadt, sogar Demonstrationen, der Ausbau des Kreisels Lichtscheid – das alles ist jetzt Makulatur.
Nicht deshalb, weil Argumente das Gericht davon überzeugt haben, dass der Ausbau nicht angemessen ist oder die Schäden an der Natur zu hoch sind. Sondern weil die Planung nach den Regeln für eine Landesstraße erfolgt ist, die L419 aber nach dem Ausbau eine Bundesstraße wäre. Für das Gericht war das ein so grundlegender Fehler, dass es den gesamten Beschluss aufgehoben und keine Revision zugelassen hat. Als „Schildbürgerstreich“, „Peinlichkeit“, „Schlag ins Gesicht der Bürger“ wird dieser Fehler bezeichnet. Jetzt ist die Bezirksregierung gefragt, eine Erklärung für dieses Desaster zu liefern.
Den Gegnern des Ausbaus kann es egal sein, warum der Ausbau nicht kommt. Sie freuen sich über den Erfolg. Die Befürworter sind brüskiert, hoffen auf Möglichkeiten, das Projekt doch noch umzusetzen.
Vielleicht ist das jetzt der Zeitpunkt, neu nachzudenken. Was soll erreicht werden für Ronsdorf einerseits, für den Fernverkehr andererseits? Sind beide Ziele wirklich gleich? Welche Auswirkungen sind tragbar, welche müssen angesichts des Klimawandels neu bedacht werden? Womöglich ließe sich ein besserer Verkehrsfluss auf der Parkstraße schon mit weniger Beton erreichen.