Verzögerte Bauarbeiten, Mehrfach-Ausschreibungen und schlechtes Wetter Wuppertaler Freibad Mählersbeck: Auch Saison 2025 steht infrage

Wuppertal · Frühestens im Juli kann das Bad eröffnet werden – sollte es weitere Verzögerungen geben fällt die gesamte Saison ins Wasser.

Die Baustelle Mählersbeck aus der Luft im Oktober vergangenen Jahres.

Foto: Stadt Wuppertal/GMW, Foto: Frank Buetz

Die Situation erinnerte in fataler Weise an das Vorjahr, damals hatte ein Vertreter des Gebäudemanagements im Sportausschuss mitgeteilt, dass der geplante Eröffnungstermin 1. Mai für das seit 2020 geschlossene Freibad Mählersbeck nicht zu halten sei. Im Februar dieses Jahres folgte dann das Eingeständnis, dass die gesamte Saison 2024 in der „Mä“, wie sie im Volksmund genannt wird, ins Wasser fällt und man sich auf die Fertigstellung nach Komplettneubau für 2025 konzentriere. An diesem Mittwoch berichtete nun Tobias Palm, Abteilungsleiter Bauprojektmanagement im GMW wieder im Sportausschuss, dass es auch 2025 nicht wie geplant zum 1. Mai losgehen kann. „Verzögerte Bauarbeiten, Mehrfach-Ausschreibungen ohne gültige Gebote und Schlechtwetter“, lauteten die Begründungen, die er den Ausschussmitgliedern – ganz ähnlich wie vor einem Jahr – nannte. Nach aktuellem Stand könne es frühestens im Juli 2025 losgehen, und auch das bleibe ungewiss.

GMW und Sport- und Bäderamt wollten versuchen, Arbeiten zur Inbetriebnahme mit den letzten Bauarbeiten parallel durchzuführen, um den Saisonstart im nächsten Jahr hinzubekommen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es keine weiteren Verzögerungen mehr gibt. Bis auf zehn Tage wegen schlechten Wetters seien alle eingeplanten Zeitpuffer aufgebraucht. Die Stadt teilte parallel mit, dass Oberbürgermeister Uwe Schneidewind das GMW mit einer umfassenden Ursachenanalyse für die Verzögerungen und einem sofortigen Maßnahmenplan beauftragt habe.

Nachrichten, die bei der Politik nicht gut ankamen. Von der CDU-Fraktion gab es harsche Kritik auch am Oberbürgermeister, der bereits zu Jahresbeginn versprochen hatte, auf das sich immer weiter verzögernde Bauprojekt Mählersbeck ein besonderes Auge zu haben und sich laufend berichten zu lassen. „Die CDU-Fraktion fordert den Oberbürgermeister und Geschäftsbereichsleiter des ausführenden Gebäudemanagements auf, endlich diese Probleme anzugehen und nicht wie gewohnt die Dinge auszusitzen“, hieß es bereits nach Ende des vorgezogenen Tagesordnungspunktes „Mählersbeck“ und weit vor Ende der Sportausschusssitzung in einer vorbereiteten Stellungnahme der CDU-Fraktion. „Der im kommenden Jahr noch denkbare Badebetrieb ist ein Opfer unzureichender wiederholter Planung geworden, wie im Jahr zuvor“, heißt es darin vom Fraktionsvorsitzenden Michael Wessel, der auch Vorsitzender im Sportausschuss ist. „Vor drei Wochen hat uns bei einer Bereisung mit dem Sportausschuss der Bauleiter vor Ort in der Mählersbeck noch versichert, dass das Bad pünktlich fertig werde“, so Wessels, der diesen Umstand auch Tobias Palm mit auf den Weg gab. Der Ausschuss forderte außerdem in einem Monat eine verbindliche Aussage darüber, ob und wann 2025 geöffnet werden könne.

Besondere Schwierigkeiten ergeben sich durch diese Unsicherheit auch für die Personalplanung im Sport- und Bäderamt. „Normalerweise müssten wir jetzt in die Akquise für Saisonkräfte einsteigen, mit denen in der Freibadsaison und Personal aufgestockt wird“, so Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski. Solche Kräfte, die über den Rettungsschwimmerschein verfügen müssen, sind im Sommer allgemein gefragt. Das sei aber schwierig, wenn man gar nicht sagen könne, ab wann sie gebraucht würden. Außerdem war bisher eine Wartungsschließung des Gartenhallenbades Langerfeld im Sommer geplant. „Wenn die Mählersbeck nicht aufmacht, kann ich aber schlecht das einzige Hallenbad mit Liegewiese im Wuppertaler Osten auch noch schließen“, so Szlagowski.