Aktion gegen den Rechtsruck Gemeinsam in Wuppertal für die Demokratie
Wuppertal · Neues Projekt für mehr politische Teilhabe, Vernetzung diverser Akteure und gegen einen Rechtsruck.
Am 10. Januar 2024 veröffentlichen Journalisten des „Correctivs“ unter dem Titel „Geheimplan gegen Deutschland“ eine Recherche, die offenbart, wie AfD-Mitglieder und Neonazis die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland planten. Was folgt, ist eine Welle an Demonstrationen gegen Rechts und die AfD – auch in Wuppertal, wo über 10 000 Menschen auf die Straße gingen. Eine Bewegung, an die die Initiative „Demokratie Barcamps für Wuppertal“ anknüpfen möchte, um so „im politisch entscheidenden Jahr 2025 eine breite Basis für demokratische Beteiligung zu reaktivieren“, wie es auf ihrer Homepage heißt.
„Die Idee ist, diese Demokratiebewegung zu verstetigen“, erklärt Martin Ebendorff, bei der Initiative zuständig für das Konzept und die Community-Entwicklung. Mit ihm zusammen arbeiten noch Anni Roolf (Konzept und Community-Entwicklung), Anne Brüne (Konzept und Moderation) sowie Jana Ihle (Konzept und Trägerschaft). Ihle ist Geschäftsführerin der Alten Feuerwache, dem Träger der Initiative. Projektpartner ist die Bergische VHS. „Extrem rechte Positionen gewinnen an Hegemonie und wir haben das Gefühl, dass die Zivilgesellschaft da noch mehr machen und mehr zusammenarbeiten kann, um sich vor diesen Entwicklungen zu wappnen“, so Ebendorff weiter über das Ziel, das die Initiative verfolgt.
Ein Barcamp-Format für mehr Partizipation
Die Idee für die Initiative kam Anni Roolf, nachdem sie bei einer Podiumsdiskussion zu dem Thema das Gefühl hatte, dass die aktiven Beteiligungsmöglichkeiten der Interessierten fehlen würden. „Deswegen dachte ich dann: Wuppertal braucht Barcamps“, erklärt sie. „Das ist ein sehr offenes und hierarchiefreies Konferenzformat, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sessions anmelden und gestalten können.“ Die Inhalte der Sessions werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst bestimmt und darauf aufbauend etwa Diskussionen, Workshops und Vorträge geführt und gehalten.
Im Laufe der Zeit lernte Roolf dann Ebendorff über das Bündnis „Wuppertal stell sich quer“ kennen. „Über die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz haben wir dann einen Antrag beim Landesprogramm ‚NRWeltoffen‘ gestellt, der im August bewilligt wurde“, sagt Roolf. „Wir haben ein Budget von 6700 Euro, müssen aber 3000 Euro über Spenden eintreiben und das ist uns bisher noch nicht gelungen.“ Eine erste Veranstaltung konnte so finanziert werden, für die weiteren stehe die Finanzierung noch aus.
Nachdem der Antrag bewilligt wurde, haben Roolf und Ebendorff schließlich Anne Brüne für die Moderation der ersten Veranstaltung der Initiative dazugewonnen – einem Kick-off-Workshop am 30. November. Hier finden sich 40 Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedensten Milieus und mit den unterschiedlichsten Expertisen, darunter etwa Menschen aus Politik oder Stadtgesellschaft, zusammen, um gemeinsam Ideen zu sammeln und eine Strategie für das weitere Vorgehen zu entwickeln. Darauf aufbauen sollen 2025 – die genauen Daten werden noch bekanntgegeben – dann zwei bis drei Barcamps stattfinden, bei denen Interessierte aus allen Schichten der Gesellschaft und unabhängig von politischer Vorerfahrung zusammenkommen, sich kennenlernen, Ideen austauschen und Projekte starten können. „Wir möchten so eine Bewegung anregen und über mehrere Phasen hinweg verstetigen“, so Ebendorff.
Mehr Informationen zur Initiative, darunter auch Möglichkeiten zum Spenden unter