Anlieger warten auf die Versicherungen
Schloßbleiche: Schuldfrage könnte bald geklärt werden. Im Juli gibt es einen Termin.
Zentrum. In die Schuldfrage um die mit Beton verstopfte Leitung in der Schloßbleiche könnte bald Bewegung kommen. Der Investor 6b47 hat jetzt angekündigt, dass es im Juli zu einem Treffen der Beteiligten kommen soll. Involviert sein sollen die Stadtwerke, die beteiligten Baufirmen, die Gutachter und die Versicherungen. „Danach wird es hoffentlich Klarheit über die nächsten Schritte geben“, so Benedikt Nesselhauf, Sprecher des Unternehmens.
Das dürfte auch den Anliegern entgegenkommen. Die haben sich Hilfe von einem Anwalt geholt, um Schadenersatz zu fordern. Einen, der in der Geschäftswelt hier bekannt ist: Ralf Engel. Der ist Geschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen Rheinland. Engel vertritt den Kinderschutzbund, der an der Schloßbleiche sitzt. Eine Kollegin aus seiner Kanzlei vertritt Mathias Mayer vom Drachenladen Aufwind und Thomas Weber, Mitinhaber des Tui-Reisecenters Wuppertal Elberfeld. Aktuell laufe die Anfrage bei der Haftpflichtversicherung, sagt Engel. Er habe für seine Mandanten ein zu entschädigendes Ereignis dort angemeldet, sagt er. Das sei acht Wochen her. Seitdem habe er nichts gehört.
Auch die Stadtwerke erheben gegen den Bauherren, die Baufirma und deren Versicherung Ansprüche, wie Pressesprecher Elmar Thyen bestätigt. Sie seien aber in Kontakt. „Das Verfahren ist langwierig“, sagt Thyen.
Benedikt Nesselhauf, Sprecher des Investors 6b47, sagt, dieser habe bisher „alle Forderungen der Anlieger umgehend an die Versicherungen weitergeleitet — ohne allerdings eine Vorfestlegung zu treffen, wer für den Schaden verantwortlich ist. Jetzt müssen die Gutachten abgewartet werden.“ Beteiligt seien drei Versicherungen — die des Investors, des General- sowie des Subunternehmers.
Nesselhauf sagt, der Schaden und seine Behebung seien „technisch ziemlich komplex“. „Daher konnte leider eine finale Klärung der Urheberschaft und damit die Frage, welche Versicherung aufkommt, noch nicht vorgenommen werden.“ Das soll bei dem Termin passieren.
Engel hofft unterdessen auf Anerkennung der Forderungen durch die Versicherung. Dann könne man nach überschlägigen Berechnungen über entgangene Einnahmen und Schäden durch die verstopfte Leitung in der Straße über eine Zahlung sprechen. Er möchte, dass seine Mandanten einen Ausgleich sehen.
Mit dem Investor habe es bisher nur Mailkontakt gegeben, sagt Engel. Auch die Anlieger fühlen sich übergangen, etwa weil sie nicht zum Richtfest des Holiday Inn Express eingeladen gewesen seien. Sabine Wirths, Koordinatorin der Kleiderläden des Kinderschutzbundes, sagt, sie hege keinen Groll gegen die Baufirmen. „Die Situation kann man ja nicht ändern“. Sie hätte sich aber gewünscht, dass man mal an einem Tisch sitzt und spricht. Immerhin seien die Parteien ja künftig Nachbarn. Das Richtfest wäre aus ihrer Sicht ein guter Anlass gewesen.
Der Investor sagt, dass er bedauere, dass sich die Arbeiten so länge hinzögen. Auch bittet er um Verständnis, dass die Anlieger nicht zum Richtfest hätten eingeladen werden können. Das habe nur den Bauarbeitern und Baufirmen gegolten.