Arbeitslose: Klima sorgt für sichere Jobs

Im Tal sind wieder mehr Menschen ohne Job – aber weniger als erwartet.

<strong>Wuppertal. Auch ein Anstieg der Arbeitslosigkeit kann eine gute Nachricht sein, vor allem wenn das Mehr an Arbeitslosen so gering ausfällt wie im Januar. Exakt 24 081 Frauen und Männer waren im zurückliegenden Monat arbeitslos gemeldet, ein leichter Anstieg gegenüber Dezember, als die Zahl der Arbeitslosen beinahe einen historischen Tiefstand von 23 848 erreicht hatte. Die Quote betrug damit im Januar 13,4 Prozent gegenüber 13,3 Prozent im Dezember. Auffallender aber ist der Vorjahresvergleich: Im Januar 2006 lag die Arbeitslosenquote in Wuppertal noch bei 15,8 Prozent (die Zahlen beziehen sich auf alle zivilen Erwerbspersonen). In absoluten Zahlen sind das fast 4000 arbeitslose Frauen und Männer weniger.

Angesichts dieser Vergleichswerte konnte es den Chef der Wuppertaler Agentur für Arbeit, Stefan Kulozik, am Mittwoch bei der Präsentation der Monatsstatistik nicht aus der Ruhe bringen, dass die Kurve - gegenüber Dezember - nun wieder leicht nach oben zeigt. "Wir sind gut in das Jahr gestartet", sagte Kulozik und machte dies an mehreren Faktoren fest. Gegenüber dem Landestrend entwickele sich der Wuppertaler Arbeitsmarkt überaus positiv. Außerdem sei der "übliche saisonbedingte Anstieg" bei der Arbeitslosigkeit im Januar deutlich niedriger ausgefallen als erwartet. "Da hatten wir mit mehr gerechnet."

Verwundern muss dies jedoch niemanden, denn auch ein Winter, der diesen Namen nicht verdient, ist - zumindest aus arbeitsmarktpolitischer Sicht - eine gute Nachricht. Denn der übliche saisonbedingte Anstieg hängt meist mit Dauerfrost und schwacher Auftragslage beispielsweise im Baugewerbe zusammen.

Der milde Winter lässt die Januar-Bilanz somit besser aussehen, ist aber nicht der alleinige Grund für den vergleichsweise moderaten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit. Gefürchtet war bei den Statistikern auch die Mehrwertssteuererhöhung und die drohende Konsumflaute. Dies mag sich zwar in den Kassen des Einzelhandels bemerkbar machen, auf dem Arbeitsmarkt ist die Steuererhöhung laut Kulozik noch nicht angekommen.

Infotag: 40 Prozent der Stellen, die von der Agentur für Arbeit in Wuppertal vermittelt werden, sind Jobs bei Zeitarbeitsunternehmen. Nicht nur für Agenturchef Stefan Kulozik ist Zeitarbeit damit längst zu einer Job-Maschine geworden. Grund genug für die Agentur, erstmals eine Zeitarbeitsbörse zu organisieren. Mehr als 20 Personaldienstleister werden sich in der Stadthalle präsentieren. Sie wollen informieren, aber auch Vorberhalte gegen die Zeitarbeit abbauen.

Termin: Die Zeitarbeitsbörse beginnt am Mittwoch, 7. März, um 10 Uhr und dauert bis 15 Uhr.