Arbeitslosigkeit steigt auf 9,2 Prozent

Im Januar waren 16 452 Personen ohne Arbeit — 915 mehr als im Dezember.

Foto: Andreas Fischer

„Die Arbeitslosigkeit ist wie erwartet im bergischen Städtedreieck im Januar gestiegen. Dieser Anstieg ist ganz saisontypisch, also üblich für den Januar, da zum Jahresende viele befristete Arbeitsverträge auslaufen. Erfreulich ist, dass die Zunahme der Arbeitslosigkeit niedriger ist als im Durchschnitt der letzten drei Jahre und auch die aktuelle Arbeitslosigkeit um rund 2.300 niedriger ist als vor einem Jahr. Die Jugendarbeitslosigkeit ist aktuell gestiegen, liegt aber deutlich niedriger als vor einem Jahr. Aufgrund des Fachkräftebedarfs werden zunehmend die jungen Leute, die jetzt ihre zweieinhalb oder dreieinhalbjährigen Ausbildungen abgeschlossen haben, nahtlos von den Unternehmen übernommen“, erläutert Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.

Im bergischen Städtedreieck steigt die registrierte Arbeitslosigkeit im Januar auf nun 28.164 arbeitslose Frauen und Männer. Damit sind aktuell 1.315 Menschen mehr arbeitslos als im Dezember, aber 2.369 Personen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die drei Städte steigt von 8,3 Prozent im Dezember auf aktuell 8,7 Prozent (Januar 2017: 9,5 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit in Wuppertal ist im Januar auf 16.452 Personen gestiegen. Das waren 915 Arbeitslose mehr als im Dezember, aber 1.379 Menschen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt von 8,7 Prozent im Dezember auf aktuell 9,2 Prozent. Vor einem Jahr im Januar belief sich die Quote auf 10,0 Prozent. „Die Zahl der registrierten Arbeitslosen veranschaulicht nicht die gesamte Situation aller Jobsuchenden auf dem Arbeitsmarkt in Wuppertal. Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass auch Teilnehmer an Aktivierungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen sowie Arbeitsgelegenheiten nicht als arbeitslos geführt werden, obwohl auch sie aktuell kein Beschäftigungsverhältnis haben, aber prinzipiell eine Beschäftigung suchen. Wenn man diesen Personenkreis- offiziell nennt sich dies Unterbeschäftigung- einbezieht, so suchen in Wuppertal im Januar insgesamt 30.681 Menschen eine Arbeit, das sind 1.008 mehr als vor einem Jahr. Auch wenn immer weniger Menschen, die einen Job suchen, als Arbeitslose registriert sind, hat sich die Entwicklung zum letzten Jahr folglich verschlechtert“, erklärt Martin Klebe. In Wuppertal meldeten sich im Januar 3.804 Personen neu oder erneut arbeitslos und auf der anderen Seite konnten 2.908 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Arbeitgeber meldeten im Januar 593 freie Arbeitsstellen in Wuppertal. Insgesamt werden in Wuppertal damit 2.131 Arbeitskräfte gesucht, das sind 270 Stellen oder 14,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind in Wuppertal derzeit beispielsweise Fachkräfte und Helfer in den Medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen, Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau, Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe, Verkehr und Logistik sowie Erziehung. Um die Situation auf dem Wuppertaler Arbeitsmarkt transparent zu machen, ist neben den arbeitslos gemeldeten Menschen auch ein Blick auf diejenigen erforderlich, die sich in Maßnehmen der Arbeitsmarktpolitik befinden und daher per Gesetz nicht als arbeitslos gelten. Dies ist insbesondere in Wuppertal notwendig, weil sich dadurch die Zahl der arbeitssuchenden Menschen noch einmal nahezu verdoppelt. Konkret sind in Wuppertal 16.452 Menschen arbeitslos gemeldet und zusätzlich 14.229 Menschen befinden sich in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik oder haben einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus, die sie nicht als arbeitslos zählen lässt. Ohne den Einsatz dieser Maßnahmen, bzw. ohne den Sonderstatus wären in Wuppertal im Januar 30.681 Menschen arbeitslos und damit 1.008 Menschen oder 3,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote in Wuppertal ist von 16,4 Prozent im Dezember auf aktuell 16,1 Prozent gesunken. Im Januar 2017 lag sie bei 15,8 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 53,6 Prozent - vor einem Jahr lag sie noch bei 60,1 Prozent.