Wuppertal Asiatische Tütensuppen als Chips-Ersatz
Die Trockennudeln sind ein Trend unter Schülern — zum Beispiel auch an der St. Anna-Schule.
Wuppertal. Ob zuvor in der Tüte zerkleinert und dann als Chips-Ersatz auf die Hand, oder mit heißem Wasser aufgebrüht als Suppe: Die asiatischen Tütensuppen sind ein heißer Trend bei Schülern. Vielen Eltern stößt dagegen bereits der Anblick der Zutatenliste auf — wie sieht es in Wuppertal aus?
Der zwölfjährige Luca erklärt: „Meistens reicht das restliche Taschengeld nicht mehr für Brötchen — da müssen die Suppen herhalten.“ Selten koste der Snack mehr als 50 Cent. Außerdem mag er den Geschmack, den man „so nicht in Chips findet“. Die Nudeln werden dazu in den verschlossenen Tüten zerkleinert — manche geben noch den Inhalt der Gewürzbeilage dazu — und dann gegessen. Auch der 19-jährigen Cecilia gefällt der Snack. „Es bietet sich für Schüler an“, sagt sie, „die Tüten passen in jede Tasche — und sind schneller zubereitet als zum Beispiel Salat“.
Die Jugendlichen kaufen die asiatischen Nudeln meist im nahegelegenen Kiosk. Die stets hohe Nachfrage ist eine gute Einnahmequelle für viele Geschäfte, zum Beispiel für Aliaba Topbas vom Kiosk Ölberg: „Die Suppen waren schon immer ein Renner. Wir verkaufen durchschnittlich zehn bis 20 am Tag.“ Schüler seien allerdings nicht die Mehrheit der Käufer „Auch Ältere kaufen sich diese Suppen — sie gießen sie allerdings mit Wasser auf“, erklärt er.
Wies sollten Eltern mit dem Trend umgehen und welchen Rat sollten sie ihren Kindern geben? Gabriele Graf vom Bereich Ernährung und Umwelt der Verbraucherzentrale: „Eine Warnung bringt nicht viel. Wichtiger ist die Information ,Guckt mal, was da alles drin ist und wie es wirken kann’, um dann zu entscheiden, ob man das essen möchte.“ Ein Risiko gebe es nicht. „Aber die Anzahl der auf den Zutatenlisten aufgeführten Zusatzstoffe, die mit E gekennzeichnet sind, ist bemerkenswert.“ Gesund sei der Genuss auf Dauer nicht. „Es sind einige Suppen dabei, bei deren Zusatzstoffen von häufigem Verzehr abgeraten wird“, sagt sie.