Regionalplan Kaum Bauland auf den Südhöhen

Südhöhen. · Wo künftig in Cronenberg und Ronsdorf gebaut wird, steht noch nicht fest. Die Stadt Wuppertal, die Bezirksregierung und die BVs haben unterschiedliche Interessen.

An der Rather Straße gab es mehrere Ortstermine.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die südlich gelegenen Stadtteile Cronenberg und Ronsdorf sollen nach Plänen der Bezirksregierung und der Stadt Wuppertal weiterwachsen. Im Zuge der 1. Änderung des Regionalplans Düsseldorf wurden Flächen ausgewiesen, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Nach Berechnungen der Bezirksregierung braucht Wuppertal bis 2040 mehr als 15 000 zusätzliche Wohneinheiten. Auf Reserveflächen und im Innenbereich könnten gut 10 300 Wohneinheiten entstehen. Für die darüber hinaus benötigten Wohneinheiten sind neue Flächen nötig – insgesamt etwa 125 Hektar.

Noch sind sich die Stadt Wuppertal und die Bezirksregierung aber noch nicht einig, welche Flächen sich als Allgemeiner Siedlungsbereich (ASB) eignen. Die Bezirksregierung hatte Flächen vorgeschlagen und nach einem Raster ausgewertet, um zu prüfen, ob sie sich für eine Wohnbebauung eignen. „Stadtweit stimmen wir einigen Vorschlägen zu, auf den Südhöhen sieht es mau aus“, sagt Rüdiger Bleck, Leiter des städtischen Ressorts Stadtentwicklung und Städtebau. Sowohl Stadt als auch die Bezirksregierung kommen zu dem Schluss, dass sich die Flächen „Heidt“, „Dorner Weg“ und „Sudberg“ nicht als ASB eignen. Uneinigkeit gibt es für die Südhöhen für die Fläche „Hipkendahl“. Diese Fläche würde sich aus Sicht der Bezirksregierung eignen, die Stadt Wuppertal lehnt eine Wohnbebauung mit folgender Begründung ab: „Eine weitere Bebauung von Natur und Landschaft Richtung Gelpetal wird abgelehnt.“

Bürgerinitiative hat sich gegen eine Bebauung eingesetzt

Die Fläche „Linde“ würde sich hingegen aus der Sicht der Stadt eignen, um weitere Häuser zu bauen. „Im Bereich Linde ist entgegen der Aussagen der BR Infrastruktur in Form eines Kindergartens, Sportvereinen, der Feuerwehr etc. vorhanden“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt. Eine neue Wohnbebauung sei kein neuer Siedlungsansatz, sondern eine Erweiterung vorhandener Siedlungsstrukturen. „Der Bezirksregierung ist Linde zu weit weg von Düsseldorf“, kommentiert der Ronsdorfer Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes die Einschätzung der Bezirksregierung. Grundsätzlich stünden in Ronsdorf keine Flächen für eine klassische Wohnbebauung zu Verfügung. „Der Grüngürtel und eine wichtige Frischluftschneise würden verbaut“, sagt er.

Die Stadt Wuppertal hat zwar viele Vorschläge abgelehnt, im Gegenzug hat sie aber weitere Standorte ins Spiel gebracht, die sich zur Bebauung eignen würden. Zum Beispiel eine Fläche südlich der Heidter Straße. „Das wäre eine Verlängerung des Wohngebietes am Rädchen“, sagt Scheuermann-Giskes. Die habe die BV abgelehnt. Vorstellen kann sich die Stadt aber auch auf folgenden Flächen: „Rennbaumer Straße/ In der Gelpe“, „Nördl. Hensges Neuhaus“, „Südlich Rather Straße“ sowie „In der Ossenbeck“. Gegen die Bebauung „Südlich Rather Straße“ hatte sich im Sommer bereits eine Bürgerinitiative formiert, die alle politischen Parteien zu einem Ortstermin eingeladen hatte (die WZ berichtete).

Unterstützung erhält die Bürgerinitiative aus der Politik. „Die BV hat zwar nur Empfehlungsqualität, aber wir haben alle Flächen, die in Cronenberg zur Bebauung vorgeschlagen wurden, abgelehnt“, sagte die Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé im Juli 2019. Die Fläche südlich Rather Straße sei eine grüne Lunge für den Stadtteil, zudem sei die Zuwegung nicht gegeben. „Vielleicht sollte man kleinteiliger schauen, zwischen vorhandener Bebauung“, so ihr Vorschlag. Aktuell wollte Ursula Abé keine Stellungnahme abgeben: „Das ist ein laufender Prozess“, sagte sie. Mitte November hat der Geschäftsbereich Stadtplanung der Stadt Wuppertal die Bezirksvertretungen zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. „Dem möchte ich nicht vorgreifen“, sagt Abé.

Es gibt aber noch Flächen, die auf den Südhöhen bebaut werden dürfen. Sie wurden bereits als Allgemeiner Siedlungsbereich ausgewiesen. „Wir haben etwa neun Hektar auf den Südhöhen, die als Bauland ausgewiesen sind“, sagt Rüdiger Bleck. Im September wurde zum Beispiel für die ehemalige Sägefabrik an der Oberheidter Straße ein Bebauungsplan aufgestellt. Neue Flächen stehen seinen Angaben zufolge noch lange nicht fest.