Auf schnellen Rädern ins Tal

Einst veranstaltete die WZ Rennen mit Seifenkisten. Heute stellt sie bei der Autoschau moderne Technik in den Vordergrund.

Foto: Kurt Keil

Schnittige Wagen ließ die WZ im Sommer 1986 gegeneinander antreten. Der Antrieb war damals denkbar einfach: Die Schwerkraft ließ die Seifenkisten gen Tal rollen. Bei der Autoschau am Sonntag, 10. Juni, auf dem Uni-Campus Freudenberg wird es um die Antriebstechniken der Zukunft gehen: Werden unsere Fahrzeuge künftig mit Strom fahren, mit Wasserstoff oder Mischtechniken? Werden wir bald das Steuer aus der Hand lassen können, weil die Autos „autonom“ fahren?

Sicher werden Kinder und Erwachsene weiterhin Spaß an der einfachen Technik haben. Auch beim Seifenkistenrennen 1986 stand der Spaß im Vordergrund. Viele Zuschauer ließen sich das Spektakel neben der Schwimmoper nicht entgehen. Ministerpräsident Johannes Rau hat das Rennen eröffnet. Und zahlreiche namhafte Firmen in Wuppertal waren vertreten.

Bilder erzählen

Stadtgeschichte

Schnelligkeit auf Rädern hat die Wuppertaler immer wieder fasziniert: Im Stadion am Zoo lieferten sich Radler auf der Betonbahn mit ihren steilen Kurven spannende Wettkämpfe. Die Zuschauer auf dem Balkon der Stadiongaststätte waren ganz nah dran an den blitzschnellen Radlern. Legendär waren die Steherrennen im Stadion, bei denen Radfahrer hinter Motorrädern her fuhren, dabei in deren Windschatten atemberaubende Geschwindigkeiten von mehr 100 km/h erreichten. Der Lärm im Stadion war allerdings auch atemberaubend. Höhepunkt des Radrennfiebers war 1927, als im Stadion die Weltmeisterschaften stattfanden.

Auch Motorradrennen wurden hier ausgetragen. Nach schweren Unfällen war es damit aber vorbei. Und in den 70er Jahren rasten auch Rennwagen durchs Stadion — als Teil einer Show, die damals stattfand. Der Umbau des Stadions setzte den Rennen schließlich ein Ende.

Freunde heißer Räder können sich heute unter anderem in der Kartbahn im Wuppertaler Westen austoben, wo auch Wettbewerbe stattfinden, die nicht auf Schnelligkeit, sondern Geschicklichkeit setzen.

Dass auch heute noch das klassische Seifenkistenrennen seine Anhänger hat, zeigte sich unter anderem beim „Großen Preis von Wuppertal“ bei der B7-Eröffnung: 22 Teams sausten am 8. und 9. Juli 2017 in ihren schnellen Kisten die neue B7 hinab.

Ein Rennen wird es bei der WZ-Autoschau nicht geben, dafür viel Information. Auf dem Uni-Gelände Freudenberg werden mehr als 20 Autohersteller ihre neuesten Modelle präsentieren. Händler aus der Region geben Tipps. Mit dabei ist wieder Panagiota Petridou. Die Moderatorin aus Solingen ist bekannt aus der Fernsehshow „Biete Rostlaube, suche Traumauto“. Begleitet wird sie von Moderator und WZ-Autor Erdinc Özcan-Schulz, der die Besucher ab 11 Uhr auf die Höhepunkte der Autoschau hinweisen wird.

Technik-Interessierte erhalten Informationen über technische Entwicklungen wie Hybrid-Fahrzeuge oder Elektromobile. Wie Autos mit Strom geladen werden können, über E-Autos, Ladegeräte und Reichweiten von E-Autos werden Experten der Universität Auskunft geben.

Ausgestellt wird auch der „Green Racer“, ein umweltfreundlicher Flitzer, entwickelt von Studenten. Und wie eine Brennstoffzelle funktioniert, erfahren Kinder hautnah am Gemeinschaftsstand von Junior Uni und Energieagentur NRW — dort können sie eine Brennstoffzelle herstellen.