Ausbildung in der Textilindustrie: Immer gut im Stoff
Das Ausbildungszentrum der Rheinischen Textilindustrie präsentierte sich am Montag beim Tag der offenen Tür.
Wuppertal. Es surrt, ruckelt und kracht überall um einen herum — denn für ihren Tag der offenen Tür haben die Auszubildenden und Mitarbeiter des Ausbildungszentrums der Rheinischen Textilindustrie alle ihre Maschinen eingeschaltet. Da laufen Garnrollen wild durcheinander, Webmaschinen schießen Fäden von links nach rechts und bunte Bänder entstehen. „Wir wollen ein bisschen Werbung für die Branche machen“, sagte am Montag Andrea Milunovic, Ausbildungsleiterin im Zentrum an der Gewerbeschulstraße.
Viele Schüler und andere Besucher nutzten die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeit des Zentrums zu erhalten. „Wir bilden derzeit 16 Jugendliche aus. Elf weitere absolvieren ein Werkstattjahr“, so Milunovic. Wer nicht in dieser berufsvorbereitenden Maßnahme ist, hat bereits einen Ausbildungsplatz. „Die Firmen schicken ihre Auszubildenden zuerst ein Jahr lang zu uns.“
Das hat für die Unternehmen einen Vorteil: An rund 30 verschiedenen Textilmaschinen erhalten die Jugendlichen eine überbetriebliche Grundausbildung. „Dann müssen die Firmen nicht mit Neulingen arbeiten“, so Milunovic. Und was dort gelehrt wird, sind entgegen der landläufigen Annahme keine typischen Mädchenberufe — so ist unter den Auszubildenden zum Maschinen- und Anlagenführer oder zum Produktionsmechaniker Textiltechnik auch nur eine Frau.
Diese und ihre männlichen Kollegen lernen dann, Maschinen einzustellen, zu bedienen und damit Stoffe, Fäden, Bänder und vieles mehr für die Modebranche, technische Verwendungsfelder oder auch die Medizin herzustellen. So auch Ingo Radojewski, dem seine Ausbildung viel Spaß macht: „Ich finde es total interessant, zu lernen, wie die Maschinen funktionieren und wie dann Muster im Stoff entstehen.“ Tatsächlich — am Ende hat der Besucher nach viel Geratter ein Band in der Hand. Dessen Muster zeigt die Schwebebahn. Gelernt ist eben gelernt — in der Textilstadt Wuppertal.