Baumaßnahmen: Rekordinvestition in die Schulen
Die Sommerferien werden intensiv für Baumaßnahmen in Schulgebäuden genutzt. 13 Millionen Euro sollen verbaut werden.
Wuppertal. Sechs Wochen Sommerferien — nicht nur für die Schüler geht die schönste Zeit des Jahres wie im Flug vorbei. Auch für die Mitarbeiter des Gebäudemanagements Wuppertal (GMW) könnten die „großen Ferien“ länger ausfallen. Denn gerade in den Sommerferien sind Sanierungsarbeiten in den Gebäuden möglich, die wegen Schmutz und Lärm nicht mit dem laufenden Schulbetrieb vereinbar sind.
Eine lange Liste arbeiten GMW-Produktmanager Thomas Lehn und die beauftragten Firmen bis Ende August ab. „Insgesamt wird das GMW allein in den Sommerferien 13 Millionen Euro an seinen Schulbaustellen umsetzen. Das ist eine gewaltige Steigerung zu den Vorjahren und die größte Summe, die das GMW bisher während einer Ferienzeit verbaut hat“, sagt Thomas Lehn. Über das komplette Jahr gesehen, werden rund 65 Millionen Euro für größere Baumaßnahmen an 28 Schulstandorten verbaut. Darunter sind zwölf Grundschulen und 16 weiterführende Schulen.
Der Nachholbedarf ist bundesweit groß. In Zeiten der Hochkonjunktur haben die Politiker ihr Herz für die Bildung entdeckt und lassen das Geld für den Schulbau und die Sanierungen über Bundes- und Landesprogramme sprudeln. Förderung für Wuppertal in Höhe von 40 Millionen Euro plus Eigenmittel gibt es zum Beispiel über „Gute Schule 2020“ — ein Programm des Landes NRW. Sein Füllhorn (50 Millionen Euro und mehr) hat aber auch der Bund mit dem Kommunalinvestitionsfördergesetz ausgeschüttet. Ein weiterer Fördertopf steht mit dem Programm „Soziale Stadt Oberbarmen“ bereit, was der Gesamtschule Langerfeld zugute kommen wird.
GMW-Chef Hans-Uwe Flunkert hatte bereits angekündigt, die Arbeiten auf größere Maßnahmen zu konzentrieren, da die Fördergelder zeitlich nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Damit das Potenzial beim aktuellen Personalbestand ausgeschöpft werden kann, dürfe sich das GMW nicht mit vielen kleineren Maßnahmen verzetteln. Der Schwerpunkt liegt bei den Gesamtsanierungen und Neubauten, Brandschutzsanierungen, der Neugestaltung von Schulhöfen, Turnhallensanierungen und der Erneuerung von WC-Anlagen. „Das ist eine historische Chance“, sagt Schuldezernent Stefan Kühn, der Verständnis für die Strategie des GMW zeigt. „Nur so können wir sicherstellen, dass jeder Cent der Fördergelder abgerufen wird.“ Kühn sieht es als großen Vorteil, dass die Stadt mit einigen großen Maßnahmen bereits begonnen hat.
Das gilt für die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg (Kosten 36,5 Millionen Euro), deren Aula Parkettboden erhält. Im dritten Bauabschnitt wird die Grundschule Kruppstraße abgerissen. Am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium am Johannisberg werden die neuen Fenster eingebaut. Der Rohbau und die Arbeiten am Dach stehen vor dem Abschluss (Fertigstellung Oktober 2018, Kosten: 20 Millionen). Bei der Gesamtsanierung des Gymnasiums am Kothen beginnt eine „heiße Phase“. Nach den Sommerferien werden die Schüler in Container oder in Räume des Berufskollegs umziehen. Am Kothen wird der Brandschutz erneuert (Kosten: 17,2 Millionen). Am Berufskolleg am Haspel beginnt der letzte Bauabschnitt (Fertigstellung Sommer 2018, Kosten: 17 Millionen). Die Grundsanierung der Grundschule Peterstraße mit einem Ersatzquartier in Containern steht ebenfalls bevor.