60 Arbeitgeber aus der Region Das bietet die Bergische Expo in Wuppertal

Wuppertal · Auf der Bergischen Expo präsentieren sich rund 60 Arbeitgeber aus der Region – auch am Samstag gibt es Programm.

Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (v. l.), IHK-Präsident Henner Pasch, OB Uwe Schneidewind, Solingens OB Tim Kurzbach und Staatssekretär Matthias Heidmeier eröffneten die Bergische Expo.

Foto: Andreas Fischer

Eine Leistungsschau unter freiem Himmel: Am Freitagnachmittag eröffneten Thorsten Kabitz, Chefredakteur von Radio RSG, die drei bergischen Oberbürgermeister, Staatssekretär Matthias Heidmeier und die Bergische IHK die Bergische Expo – die bis dato größte Freiluftmesse in der Elberfelder Innenstadt, auf der sich rund 60 bergische Arbeitgeber auch noch am Samstag präsentieren. Thorsten Kabitz machte dabei gleich das Ziel der Bergischen Expo deutlich: „Rauskommen aus den Firmen und Büros und sich im Herzen der Innenstadt zeigen, sichtbar sein.“ Denn die Firmen im Bergischen Land könnten vor allem eins: Sachen erfinden und Märkte erobern. Die Bergische Expo zeige den Menschen, was in ihrer Region passiert.

Die Standorte vor dem Döppersberg und auf dem Neumarkt wurden bewusst gewählt. „Wir können hier die Menschen abgreifen, die zufällig vorbeikommen“, so Katrin Becker, Centermanagerin der City-Arkaden und Vorstand der IG1, der Interessengemeinschaft der Elberfelder Geschäftswelt. IHK-Präsident Henner Pasch machte besonders auf den Fachkräftemangel aufmerksam. „Die Messe richtet sich an die, die sich darüber informieren wollen, wo sie sich aus- und weiterbilden lassen können.“

Auch Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, griff dieses Thema auf. Vor allem müsse die Anerkennung der Qualifikationen von Fachkräften aus dem Ausland einfacher werden. „Wir müssen uns auch für die öffnen, die schwächere Qualifikationen haben. Wir brauchen jeden. Das ist meine Botschaft.“ Daran arbeite das Land mit einer Fachkräfteoffensive.

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sprach im Zusammenhang mit den sich präsentierenden Unternehmen von einer „Kraft, die wir im Bergischen haben“, die in der „bergischen Bescheidenheit“ oft nicht gesehen werde. Gestört wurde seine Ansprache durch Vertreter des Autonomen Zentrums, die lautstark „AZ Gathe bleibt“ skandierten. „Wir müssen mehr ausbilden als bisher, über den Bedarf hinaus, weil viele Menschen in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen“, erklärte Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz.

Augen offen halten
nach einem Praktikumsplatz

Alexander Palm war eigentlich auf dem Weg zum Bahnhof, als er von der Expo Wind bekam. „Ich will einfach mal schauen, welche Firmen es gibt“, erklärte er. Er sei gelernter Industrieschmied, mache momentan eine Umschulung zum Industriekaufmann. „Ich halte die Augen offen nach einem Praktikum, das für meine Umschulung essenziell ist.“ Er hoffte, passende Ansprechpartner vor Ort zu finden. „Viele Informationen an den Ständen sind aber sehr allgemein gehalten. Ich würde mir wünschen, dass auch jemand mit Personalverantwortung vor Ort ist“, sagte Palm.

Die Schülerinnen Alin, Isabella und Fatima suchten nach Schülerpraktika. „Mich interessiert aber auch ein duales Studium im Bereich Wirtschaft“, sagte Isabella. Alina interessiert sich hingegen für Informatik und fragte bei den Unternehmen auch nach Minijobs.

Joachim Gahlmann von der Remscheider Firma Wurm war überrascht, wie viele Menschen trotz des Dauerregens ihren Weg zur Expo gefunden hatten. „Viele Eltern kommen gezielt mit ihren Kindern, um sich über eine Ausbildung zu informieren“, berichtete er. Ebenso Schülergruppen, die ein Praktikum suchen. „Das geht von Studium bis zur Ausbildung, da ist alles dabei. Menschen aus dem Ausland fragen danach, welche Qualifikationen gebraucht werden.“ Sein Tipp: Initiativbewerbungen schreiben und sich über die Firmen informieren. „Wenn das Interesse da ist, ist die Qualifikation fast sekundär“, weiß Gahlmann. Auch Giuseppe Cabibi, Transformationsmanager bei der Stadtsparkasse Remscheid, spricht von vielen Quereinsteigern, die umsatteln wollen und sich informiert haben.

Daria Stottrop, Leiterin des Bereichs International bei der Bergischen Industrie- und Handelskammer, zog am frühen Abend bereits ein positives Fazit: „Es ist begeisternd. Es ist schön, zu sehen, wie sich die Unternehmen präsentieren und wie viele Menschen hier sind. Das ist ein echter Gewinn. Wir bekommen ganz viel gutes Feedback.“