NRW-Biowochen in Wuppertal Fest bei Hof Kotthausen am Samstag: Was Besucher erwartet

Wuppertal · Auf Kotthausen wird am Samstag zu den NRW-Biowochen ein Fest gefeiert. Besucher können sich auf Einblicke und Mitmachaktionen freuen.

Beim Hoffest können die Besucher auch bei der Kartoffelernte mitmachen.

Foto: Katja Dern

Im Süden von Beyenburg, umgeben von Feldern und Wald, liegt der Hof Kotthausen. 21 Erwachsene und 18 Kinder leben dort, 8 Pferde, eine Schafherde mit rund 25 Tieren, 15 Hühner, zwei Gänse, Katzen und Hunde. Es gibt zwei Gemüsegärten zur Selbstversorgung und drei Hektar verpachteten Gemüseacker. „Die Erwerbslandwirtschaft ist der kleinere Teil unseres Hofes“, sagt Katja Dern. „Die Größere ist die Hofgemeinschaft, wie wir das Zusammenleben gestalten.“

All das zeigen die Bewohner am Samstag, 2. September, beim Hoffest. Es findet während der Biowochen NRW statt, in denen viele Höfe und Betriebe Einblicke in die ökologische Landwirtschaft geben. Die Besucher des Hofs Kotthausen können zum Beispiel bei der Kartoffelernte mitmachen. „Alles, was angebaut wird, gibt es an diesem Tag in verarbeiteter Form“, sagt Katja Dern. Außerdem Brot auf dem Lehmofen. Auf dem Reitplatz werden Spiele für Kinder angeboten.

Bauernhof-Pädagogik gibt es auf Hof Kotthausen regelmäßig. Kindergruppen kommen zu Besuch. „Sie können den Bauernhof erleben und lernen, wie Lebensmittel produziert werden“, sagt Katja Dern. Auch Menschen in der Eingliederungshilfe, viele von ihnen haben psychische Erkrankungen, arbeiten auf dem Hof mit. An zwei Vormittagen pro Woche macht sie das mit einer Kollegin: „Zusammen versorgen wir die Tiere, kümmern uns um den Gemüsegarten, restaurieren Bänke.“ Sechs Plätze für betreutes Wohnen gibt es in der Hofgemeinschaft, weitere Klienten des Vereins wohnen im Umland.

Der Hof wird zum Großteil ehrenamtlich von den Bewohnern bewirtschaftet. Jede Woche gibt es ein Plenum, bei dem sie besprechen, was zu tun ist: „Je nachdem, was saisonal so anliegt“, sagt Katja Dern. Damit die verschiedenen Aufgaben im Blick bleiben, gibt es verschiedene Arbeitsgruppen, zum Beispiel eine Hühnergruppe, Schafgruppe, Waldgruppe und Erneuerbare-Energien-Gruppe. Bei der Arbeit bekommt der Hof auch immer wieder ehrenamtliche Hilfe. Die Bewohner laden an einigen Samstagen dazu ein, den Hof kennenzulernen und mitzuhelfen – die nächsten Male am 9. September und 13. Oktober. Treffpunkt ist dann um 9.30 Uhr auf dem Reitplatz. Nach circa vier Stunden Arbeit wird gemeinsam zu Mittag gegessen.

Wer die Produkte des Hofs Kotthausen kaufen will, findet sie im Hofladen des Schultenhofs. Außerdem wird eine Bio-Kiste zur Lieferung angeboten. Auf dem Hof selbst gibt es einen kleinen Selbstbedienungsladen, der bestückt wird, wenn Gemüse reif geworden ist.

Neben den Gärten kümmern die Bewohner sich auch um die Häuser. Im April gab es eine Zusage des Landes NRW für 330 000 Euro Fördergeld, für die Sanierung der Hausnummer 4, die im 18. Jahrhundert errichtet wurde und unter Denkmalschutz steht. Das Haus muss kernsaniert werden, die Bausubstanz ist alt, Balken aus dem Fachwerk müssen erneuert werden. Am Mittwoch hat die Hofgemeinschaft die Baugenehmigung erhalten, berichtet Katja Dern. Die 330 000 Euro Landesförderung werden für die Sanierung nicht reichen. Wenn ausreichend andere Förderung hinzukommt, könnten die Bewohner von Hof Kotthausen bald mit den Arbeiten beginnen.

Das Hoffest auf Kotthausen wird am Samstag, 2. September, von 11 bis 17 Uhr gefeiert. Adresse: Kotthausen 1-5, 42399 Wuppertal. Mehr Informationen zum Programm und zum Hof gibt es im Internet: