Siegerentwürfe noch bis Sonntag zu sehen Ideen für das neue Pina Bausch Zentrum in Wuppertal kommen gut an

Wuppertal · Der Architekturwettbewerb für das Pina Bausch Zentrum ist vorbei und die Sieger stehen fest. Die Entwürfe kommen gut an.

Benedikt Schneider und Laura Dicke in der Ausstellung im Barmer Rathaus.

Foto: Andreas Fischer

Der Architekturwettbewerb für das Pina Bausch Zentrum ist vorbei und die Sieger stehen fest. Nach der ersten Ausstellung im ehemaligen Schauspielhaus sind die Entwürfe für das Zentrum, welches an der Kluse entstehen soll, im Lichthof des Rathauses Barmen angekommen. Dort sind jedoch nur die drei Siegerentwürfe ausgestellt. Auch diesmal gibt es das Angebot, an einer Führung teilzunehmen.

Bei den Besuchern der Ausstellung und der Führung kommen die Ergebnisse gut an. Sie haben Vorfreude auf das, was am ehemaligen Schauspielhaus entstehen soll. Zudem freuen sie sich über die Hintergründe, die die Führung und Broschüre vermitteln.

Se-il Son (42) etwa ist vom ersten Platz aus New York begeistert. Dieser sei sehr modern und biete mit der Architektur einen „Blick in die Zukunft“, sagt Son. Die Gebäude seien zusammengefügt durch Glasdächer und zeigten keine Monotonie, genauso wie Pina Bausch damals. Es sei auch wichtig, dass man an die nächsten Generationen denkt und sie mitbestimmen lässt in der Raumgestaltung.

Ulrich Schumanns (75) Interesse hat der dritte Platz aus München durch seine kreisförmige Form geweckt. Er finde es spannend, zu sehen, wie das Leben von Bausch in der Architektur dargestellt wird. Das Leben von Bausch und ihre Entwicklung sollen nicht vergessen werden, sagt Schumann. Er stelle sich noch die Frage, wie die Anbindung vom Zentrum an die Innenstadt, zum Beispiel an den Platz am Kolk, gelingen wird.

Sowohl Schumann als auch Son ist es wichtig, dass es im neuen Zentrum öffentliche Begegnungsräume gibt. Man soll noch die „Menschlichkeit betonen“ in der Digitalzeit, sagt Son. Zudem soll es auch einladend sein für die, „die nicht gleich Hochkultur genießen wollen“, berichtet Schumann.

Laut Daniela Lange, die durch die Ausstellung führt, ist die Begeisterung bei den Teilnehmern für den ersten und dritten Platz am größten. Was aber wirklich gebaut wird, steht noch offen. Die Stadt verhandelt bis Ende Oktober beziehungsweise Anfang November mit den drei Siegern, danach entscheidet der Rat, welcher Entwurf gebaut werden soll. Die Stadt habe eine Empfehlung für den ersten Preis gegeben, erklärt Lange.

Der anonyme Wettbewerb begann im August 2022. Es konnten bis zu 25 Architekturbüros aus der ganzen Welt teilnehmen. 18 gaben einen Entwurf und ein Modell ab, in die zweite Runde kamen acht. Das Preisgericht hatte zuvor Kriterien festgelegt, die die Entwürfe enthalten sollen. So sollten die vier Säulen – das Tanztheater, die Pina Bausch Foundation, ein internationales Produktionszentrum und das „Forum Wupperbogen“ – einen Platz im Zentrum haben. Die letzten zwei Säulen müssen noch gegründet werden.

Noch bis einschließlich Sonntag kann die Ausstellung ohne Voranmeldung besucht werden. Anmeldungen zu Führungen sind unter wuppertal-live.de möglich. Es gibt noch zwei: heute und Sonntag, jeweils um 11 Uhr. Zudem können die Entwürfe beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, im Schauspielhaus begutachtet werden.