Neuer Vertrag Bergische Uni und Stadt Wuppertal vernetzen sich enger
Wuppertal · Der neue Vertrag definiert sechs Handlungsfelder, von Wirtschaft bis Stadtgesellschaft.
Die Bande zwischen der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) und der Stadt werden stärker. Am Montag unterzeichneten Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Uni-Rektorin Brigitta Wolff eine umfassende Rahmenkooperationsvereinbarung. Die Zusammenarbeit zwischen Uni und Stadt gibt es schon in vielen Bereichen und Projekten. Mit dem Vertrag sollen solche Kooperationen effizienter umgesetzt werden. Der bis Ende Dezember 2035 gültige Vertrag vereinbart unter anderem den Austausch von Rektorin und OB und gibt zudem feste Ansprechpartner auf beiden Seiten für verschiedene Bereiche an.
Aufgeteilt ist der Vertrag in sechs Handlungsfelder, die im Anhang auch genauer definiert werden. „Campus- und Stadtentwicklung hängen eng zusammen – mit dem Einzug in die ehemalige Bundesbahndirektion gar noch mehr“, erklärt Brigitta Wolff im Rahmen der Unterzeichnung in der Kunsthalle Barmen. Daneben gebe es viele weitere Mietverträge, etwa in der Rathaus-Galerie. Mit vereinbart wurde auch eine bessere Unterstützung bei der Entwicklung der „Universität in der Stadt“. „Wir hoffen, dass es da Möglichkeiten gibt, solche Bauvorhaben zu beschleunigen“, meint Wolff.
Das zweite Handlungsfeld bewegt sich im Gebiet der Wirtschaft und soll innovative Lösungen, Start-Ups und Nachwuchsförderung in den Fokus stellen. Hierzu gibt es auch bereits bestehende oder geplante Kooperationen mit Unternehmen und IHK seitens der Uni. „Internationalisierung“ soll dabei helfen, interkulturelle Kompetenzen und Mehrsprachigkeit zu fördern, um dadurch eine gelungene Integration zu unterstützen.
Der Bereich Nachhaltigkeit soll dabei helfen, nicht nur die BUW nachhaltiger zu gestalten, sondern auch Reallabore und Forschung für nachhaltige Transformation und Klimaschutz zu unterstützen. Die Bundesgartenschau bildet einen eigenen Komplex, bei dem Stadt und Universität eng zusammenarbeiten wollen.
„Ein sechster Baustein ist die Stadtgesellschaft, um diese besser zu erreichen und mehr Transparenz zu schaffen“, erläutert Wolff. Die rund 21 000 Studierenden, 4000 Mitarbeitende und 270 Professoren machen die Uni zu einem der größten Arbeitgeber der Stadt. Kunst, Kultur und auch Bildung werden von der Uni maßgeblich mitgestaltet. Das zeigt sich schon in der Ausstellung der Uni in der Kunsthalle. „’Fruchtbare Strukturen’ passt hervorragend zu unserem neuen Vertrag“, freut sich OB Schneidewind. Es sei ein Pilotprojekt, das die Zusammenarbeit langfristig erleichtern soll. „Von außen wird das, was zwischen Stadt und Uni in den letzten Jahren entstanden ist, bereits sehr gut und positiv wahrgenommen. Umso wichtiger, dass wir dieses Ökosystem nachhaltiger und verbindlicher festigen“, erklärt Schneidewind.
Der Stifterverband der Deutschen Wissenschaft hat einen großen Wettbewerb aufgerufen, bei dem Beispiele für Erfolgsmodelle gesucht werden für Kooperationen zwischen Kommunen und Universitäten. „Wir haben uns allerdings nicht beworben – sondern die Schirmherrschaft übernommen“, sagt OB weiter. Dies sei vor dem Hintergrund geschehen, dass es hier „so viele positive Beispiele der Kooperation gebe“. Auch mit Remscheid und Solingen will die Uni einen ähnlichen Vertrag schließen. „Sodass das enge Netzwerk wie bei einem Pilz weiter wachsen kann“, meint Schneidewind mit augenzwinkerndem Verweis auf die Ausstellung.