Digitalisierung So will das Wuppertaler Straßenverkehrsamt den Online-Service ausbauen
Wuppertal · Die Stadt verspricht eine „höhere Nutzerfreundlichkeit“ und niedrigere Kosten bei digitaler Nutzung.
Mit dem Ausbau seines Online-Services möchte das Straßenverkehrsamt die Terminvergabe entlasten und den Bürgerinnen und Bürgern mehr Flexibilität bei der Bearbeitung ihrer Anliegen ermöglichen. Es gehe darum, den Kunden eine „höhere Servicefreundlichkeit“ zu bieten und den Trend zur Online-Nutzung zu fördern, sagte Stadtdirektor Matthias Nocke am Montag.
So wurden 2024 im Straßenverkehrsamt rund 83 000 Zulassungsvorgänge bearbeitet. Davon wurden mehr als 7000 Anträge auf Zulassungen, Um- oder Abmeldungen von Fahrzeugen per Internet gestellt, bei den Führerscheinen waren es fast 3800 Anträge. Allein im Bereich der Zulassungen, Um- oder Abmeldungen hat sich 2024 die Zahl der Online-Anträge gegenüber dem Jahr zuvor fast verdreifacht: von 2562 auf 7042.
Der Leiter des Stadtbetriebs Servicecenter und Straßenverkehrsamt, Axel Heinemann, unterstrich die Vorteile der Online-Services gegenüber den Terminen in Präsenz: „Zum einen benötigen die Wuppertalerinnen und Wuppertaler keinen Termin bei uns, sondern können ihr Anliegen ganz bequem von zu Hause aus erledigen. Zum anderen sparen sie bares Geld.“ Die analogen Dienstleistungen vor Ort sind deutlich teurer als online. So kostet die Zulassung eines Fahrzeugs im Online-Service 12,80 Euro. Bei einem Termin vor Ort müssen Kunden 32,60 Euro bezahlen. Mehr als 80 Prozent können die Kosten zwischen Online- und analoger Dienstleistung differieren.
Amt schaltet neue Termine
mit vier Wochen Vorlauf frei
Damit die Bürger einfacher an einen Termin kommen, hat das Straßenverkehrsamt überdies sein Termingeschäft umgestellt. Termine werden künftig nur noch vier Wochen im Voraus freigegeben. Dann stehen jedem Kunden vier Buchungsfenster pro Tag zur Auswahl. Daraus können sie einen Termin auswählen. Wer früher einen Termin findet, der noch frei ist oder wieder freigegeben wurde, kann ihn natürlich buchen.
Dabei wünscht sich Betriebsleiter Heinemann bei den Kunden etwas mehr Disziplin bei der Absage von Terminen. Rund 20 Prozent der Termine in der Zulassung werden demnach nicht abgesagt, obwohl die Kunden offenbar kein Interesse mehr daran hatten und nicht vor Ort erschienen. Bei der Führerscheinstelle sind es noch fünf Prozent der Buchungen, die nicht wahrgenommen, aber eben auch nicht abgesagt werden. „Wenn Termine rechtzeitig abgesagt werden, können wir sie wieder in die Terminvergabe zurückgeben“, betonte er.
Vermutlich ab März soll ein Schnellschalter im Straßenverkehrsamt auf Lichtscheid eingerichtet werden, der sich an Menschen richtet, die andere Dienstleistungen als Fahrzeugzulassungen oder die Beantragung von Führerscheinen wünschen. „Damit möchten wir alles rausnehmen, was man ohne Termine erledigen kann“, sagte Nocke. Das kann zum Beispiel das Abholen von Führerscheinen oder Feinstaubplaketten sein. Der Schnellschalter soll zwei Werktage in der Woche eingerichtet werden, die Details dazu werden derzeit noch abgeklärt.
Umzug in Bundesbahn-Direktion soll Service weiter optimieren
„Auch der Umzug in die frühere Bundesbahn-Direktion wird uns helfen, unsere Dienstleistungen für die Bürger weiter zu optimieren“, ergänzte Nocke. Dort soll auch eine „Paketstation“ entstehen, in der Kunden außerhalb der regulären Öffnungszeiten ihre Unterlagen abholen könnten. Zudem prüft die Stadt, inwieweit „wir noch mehr digitale Angebote machen können“.
Eine bedenkliche Entwicklung macht das Straßenverkehrsamt beim Versicherungsschutz von Fahrzeugen aus. So wurden 2024 über 5500 Autos wegen fehlenden Versicherungsschutzes registriert, fast 2200 Autos stillgelegt. Im Vergleich zum Jahr 2023 waren das 22 Prozent mehr.
Derzeit arbeiten im Straßenverkehrsamt 45 Mitarbeiter. Davon sind 15 Beschäftigte im Bereich der Zulassung oder Um- sowie Abmeldung von Kraftfahrzeugen tätig, weitere neun für die Ausstellung von Führerscheinen zuständig.
Stadtdirektor Nocke verwies darauf, dass die Aufgaben und Anforderungen für das Straßenverkehrsamt in Zukunft „qualitativ und quantitativ“ wachsen würden. Auch der Austausch der alten gegen neue Führerscheine zählt zu den Aufgaben des Amtes.