Bernd Bever: „Jede Bäder-Schließung tat weh“

Bäderchef Bernd Bever geht nach 21 Jahren in den Ruhestand.

Bernd Bever: „Jede Bäder-Schließung tat weh“
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. 21 Jahre lang war Bernd Bever in der Wuppertaler Verwaltung Chef der städtischen Schwimmbäder. Wenn der 63-Jährige in dieser Woche seinen Sessel räumt und in den Ruhestand geht, dann ist er mit sich selbst im Reinen, auch wenn nicht viele Abteilungen den Sparzwang der Stadt in den vergangenen zwei Jahrzehnten so deutlich widerspiegelten wie seine.

„Es war auch immer der Reiz der Aufgabe, bei den schwierigen Rahmenbedingungen noch alles auf die Reihe zu bringen“, sagt er und meint damit Bäderschließungen und Personalabbau. 1993 betrieb die Stadt noch zehn Hallen- und vier Freibäder mit 142 Mitarbeitern — aktuell sind es nur noch fünf Hallenbäder und die Mählersbeck als einziges Freibad. Die Mitarbeiterzahl ist auf 77 geschrumpft.

„Jede Schließung hat weh getan. Ich hoffe, dass mein Nachfolger Michael Kickbusch das nicht so erleben musst“, sagt Bever, ist in dieser Hinsicht aber optimistisch: „Alle fünf Hallenbäder sind in einem Top-Sanierungszustand, die wird die Stadt auch weiter führen.“ Er stellt aber auch klar: „Die jetzige Mitarbeiterzahl ist das Minimum, um sie verantwortungsvoll betreiben zu können.“ Schließlich ist er stolz darauf, dass es in den 21 Jahren keinen schwerwiegenden Unfall gegeben habe.

Der Ex-Fußballer Bever hat nach eigenem Bekunden keine Mühe gehabt, sich auf das nasse Element umzustellen. Teamgeist war schließlich auch in seiner Abteilung stark gefragt. „Ich habe versucht, allen zu helfen. Das haben sie dann auch zurückgegeben“, sagt Bever und nennt als ein Beispiel zehn Wochen, in denen es notgedrungen 200 Wechsel zwischen Schichten und Bädern gegeben habe.

Auch für die Vereine sei der Bäderchef ein hilfsbereiter Ansprechpartner gewesen, versichert Simone Osygus, Vorsitzende des Schwimmverbands Wuppertal. „Er hat immer versucht, sich unserer Probleme anzunehmen und Lösungen zu finden — und das als Ex-Fußballer“, fügt sie schmunzelnd an.

Dass er jetzt wieder seiner Fußballleidenschaft als Trainer frönt, schließt der künftige Pensionär aus. „Dafür bin ich zu lange raus, sind meine Ansprüche zu hoch. Außerdem habe ich erst einmal genug in Haus und Garten zu tun und will dann auch viel in Deutschland herumreisen.“ Hamburg und Berlin etwa habe er noch nicht gesehen. Seine Welt waren zwei Jahrzehnte lang die Wuppertaler Bäder.