Mangelnder Brandschutz Streit um Evakuierung von Wuppertaler Hochhaus landet vor Gericht

Wuppertal · War die Hochhaus-Evakuierung vor drei Jahren in Wuppertal überzogen und rechtswidrig? Die Eigentümerin des Hauses sieht das so und klagt vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht.

Der linke Turm des Hochhauses in Wuppertal wurde am 27.06.2017 wegen Feuergefahr geräumt.

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Der Streit um die Räumung eines Hochhauses in Wuppertal wird am heutigen Donnerstag (13.30) in Düsseldorf vor Gericht ausgetragen.

Die Berliner Eigentümerin des Hauses hält die Anordnung der Stadt im Sommer 2017 für rechtswidrig und überzogen. Das Gebäude war ohne vorherige Ankündigung geräumt worden (Az.: 28 K 12588/17).

Anlass war der verheerende Brand des „Grenfell Towers“ mit 72 Toten in London. Die Behörden hatten befürchtet, dass auch in Wuppertal wie in London brennbare Dämmung an den Fluchtwegen verbaut sein könnte. Mehr als 70 Bewohner des Hochhauses mussten ihre Wohnungen in kürzester Zeit verlassen. Nachdem Fassadenplatten im Bereich von Laubengängen und Treppenhaus entfernt waren, durften sie etwa einen Monat nach der Räumung in ihre Wohnungen zurück.

In dem elfstöckigen und mehr als 60 Jahre alten Gebäude in Wuppertal befinden sich 86 Wohnungen. Sie waren zum Zeitpunkt der Räumung nicht alle vermietet. Hintergrund des Streits ist die Frage, wer die Kosten der Räumung trägt.

(dpa)