Computer im Kopf: Wie funktioniert das Gehirn?

Der Fachjournalist und Neurologe Magnus Heier ist einer der Autoren der WZ-Serie Gesundheitscheck. Er hält in der Hauptverwaltung der Barmenia einen Vortrag — die WZ-Leser sind dazu eingeladen.

Wuppertal. Wo sitzt das Gedächtnis? Die Liebe? Der innere Schweinehund? Warum sind Frauen anders als Männer? Liegt es an den 160 Gramm Gehirn, die sie weniger haben? Oder liegt es an der stärkeren Vernetzung des weiblichen Gehirns? Warum tut es nicht mehr weh, wenn man pustet? Oder verliebt ist? Oder panische Angst hat?

Fragen über Fragen an das Gehirn des Menschen — einem Gewirr aus 100 Milliarden Nervenzellen, die durch eine Billiarde Bahnen miteinander verbunden sind. Auf all diese Fragen gibt die Neurologie Antworten. Welche — das verrät Neurologe Dr. Magnus Heier am Donnerstag, 31. Mai, in der Barmenia.

Wer sein Gehirn versteht, kann es auch besser nutzen. Aber das Gehirn ist weit mehr, als nur das Gedächtnis. Am vergangenen Wochenende etwa, als Bayern-München das Champions-League Finale im eigenen Stadion versemmelte — da wurden in Zehntausenden von Gehirnen, sehr tief im Innern, Unmengen von Dopamin produziert (in englischen Gehirnen, wohlgemerkt). Das Glückshormon wird vor allem dann ausgeschüttet, wenn ein Ereignis besser abläuft als erwartet. Und die schöne Konsequenz: In dem Zustand massiven Glücks arbeitet das ganze Gehirn besser — es kann sich Dinge besser merken, reagiert schneller, ist fantasievoller.

Aber: Das Gehirn lässt sich auch täuschen — und es täuscht uns. Die fünf Sinne nehmen sehr viel mehr Informationen auf, als im Bewusstsein ankommen. Das Gehirn filtert, sonst könnte der Mensch zum Beispiel nicht schlafen. Denn auch nachts, im Schlaf, nimmt das Gehirn etwa das Ticken des Weckers permanent wahr und untersucht die Geräusche auf Relevanz — und lässt uns trotzdem schlafen. Ein überraschendes Geräusch dagegen, etwa das Klicken einer Tür oder eine fremde Stimme, führen zum Aufwachen. Das Gehirn schläft nicht, auch wenn der Mensch schläft.

Im Hirnvortrag in Wuppertal wollen wir das Wunderwerk in unserem Kopf vorstellen. Wir wollen mit Täuschungen experimentieren und die Sinne testen. Wollen zeigen, wie Gedächtnis funktioniert — und wie man es verbessern kann. Wir werden uns damit beschäftigen, warum das Gehirn Beethoven liebt, Pink Floyd und Musik überhaupt. Die Frage beantworten, warum wir träumen und im Schlaf gelähmt sind. Wollen zeigen, was Frauen über das Männerhirn wissen sollten, und Männer über das der Frauen. Ein spannender und interessanter Abend rund um das geheimnisvollste Organ, das wir haben: das Gehirn.