Dampf machen für die Nordbahntrasse
WZ-Redakteur Stefan Melneczuk über die Nordbahntrasse.
Eines haben die gemeinsamen Sommerwanderungen der Wuppertalbewegung und der WZ auf der Nordbahntrasse gezeigt: Das Potenzial der ehemaligen Eisenbahnstrecke, die sich quer durchs Stadtgebiet zieht, ist gewaltig. Und nicht nur Wanderer und Radfahrer warten sehnsüchtig auf den Baustart auf dem innerstädtischen Abschnitt, der Elberfeld und Barmen vortrefflich miteinander verbindet: Bürgervereine, Gastronomen und Kulturschaffende stehen ebenso in den Startlöchern und fragen immer lauter, wann es rund geht auf der Nordbahntrasse.
Ganz gleich, ob das die Entscheider quer durch alle Hierarchien nun freut oder nicht: Für immer mehr Wuppertaler ist die Nordbahntrasse als Rad- und Wanderweg mindestens ebenso wichtig wie der neue Döppersberg.
Jenseits aller Trassen-Fledermäuse, Verwaltungsvorschriften und Bedenkenträger: Die Frage ist schon lange nicht mehr die, ob die Nordbahntrasse als Rad- und Wanderweg kommt - sondern wann sie kommt.
Um im nächsten Jahr die Einweihung auf dem innerstädtischen Teil feiern zu können, muss auf der Verwaltungsseite noch in diesem Sommer alles unter Dach und Fach sein. Weitere Hängepartien sind nicht länger hinzunehmen: Mit Geduld und Zähneknirschen haben die Befürworter der Trasse monatelang abgewartet, bis auch die letzte Fledermaus auf der Rheinischen Strecke katalogisiert worden ist. Das muss reichen. Zeit war genug, und es gibt gute Möglichkeiten, den Artenschutz und die neue Trassen-Nutzung so miteinander zu verbinden, dass niemand mehr Bauchschmerzen hat.
Kompromisse dieser Art sind gut - Nägel mit Köpfen allerdings noch besser: Stadt- und Landesspitze haben sich klar zur Nordbahntrasse bekannt, und die Wuppertalbewegung hat bislang jede Menge Dampf gemacht. Das muss im Rathaus jetzt goutiert werden - quer durch alle zuständigen Ressorts. Notfalls durch ein Machtwort.