Exponierte Lage im Forst und an der Trasse Das hat der Bahnhof Burgholz in Wuppertal-Cronenberg zu bieten
Wuppertal · Das Lokal präsentiert Speisen und Getränke für Ausflügler, Freizeitaktivisten und Stammgäste.
Auch wenn der Bummel über den Weihnachtsmarkt bei vielen Menschen derzeit eine beliebte Freizeitbeschäftigung ist und die Jahreszeit aktuell eher weniger zu einem Ausflug über die Sambatrasse einlädt – Jorg Breuer und sein Team können im Bahnhof Burgholz aktuell über zu wenig Arbeit nur selten klagen. „Wir haben hier durchgehend fast immer was zu tun“, freut sich Breuer über den Andrang in seiner kleinen Gaststätte, die aufgrund ihrer exklusiven Lage an der Sambatrasse über ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal verfügt. Der ehemalige Bahnhof ist das einzige Lokal, das direkt an der etwa elf Kilometer langen Trasse Speisen und Getränke anbietet und auch noch einen Biergarten im Angebot hat.
Gastronom erstand das Objekt im Jahr 1998
Breuer stammt aus Solingen-Ohligs und hatte die Gaststätte 1998 erstanden, 2014 kam ein kleiner Anbau hinzu. Die Lage des kleinen Bahnhofs im Staatsforst Burgholz habe ihn dazu bewogen, das Objekt zu kaufen, zuvor war Breuer „im Getränkebereich“ aktiv. Mittlerweile verfügt sein Lokal über zwei Räume mit 45 Plätzen sowie weiteren 70 Plätzen im Außenbereich. „Wir pflegen hier ein sehr gutes Verhältnis zwischen den Gästen und der Belegschaft“, hebt der 56-jährige Wirt hervor. Etwa 80 Prozent der Gäste seien Stammkunden, die übrigen seien Besucher, die bei Wanderungen oder anderen Aktivitäten auf der Trasse oder auf dem Weg zum Freibad Neuenhof vorbeischauten. Durch die Eröffnung der Sambatrasse als Rad- und Wanderweg im Jahr 2006 habe sich der Schwerpunkt bei den Besuchern etwas in Richtung Sport- und Freizeitaktivitäten verschoben.
Ursprünglich war der Bahnhof Burgholz ein an einem Gleisbogen erbauter Haltepunkt, der auf der Strecke zwischen Elberfeld und Cronenberg an Kilometer 5,7 lag. Eröffnet wurde der Haltepunkt laut der Internetseite www.bahnen-wuppertal.de am 10. August 1905. Zunächst gab es dort eine offene Wartehalle, die später zu einem Blockhaus ausgebaut wurde. Zur Stärkung der Ausflügler wurde in der Folge dort eine Gastwirtschaft eingerichtet.
Geöffnet ist der Bahnhof Burgholz mittwochs bis freitags ab 12 Uhr, sonntags ab 11 Uhr. Die Speisekarte listet eine gutbürgerliche Küche auf. Wobei Breuer aufgrund einer einstigen Bekanntschaft in Neapel ein Faible für Pizzen hat und mit mehr als 20 verschiedenen Varianten des italienischen Gerichts aufwartet. „Dafür haben wir extra einen Pizzaofen eingebaut“, berichtet der Wirt.
Vom Angebot der Speisen und dem Ambiente überzeugt ist Michael Ackermann. Der 74-Jährige ist vom ersten Tag an Stammgast im Lokal und kommt mehrmals die Woche vorbei – weil er gleich an der Kaisereiche wohnt und es nur ein kurzer Weg von zu Hause in die Gaststätte ist. Bisweilen macht er bei seiner Fahrradtour über die Trasse auch dort Zwischenstation. „Es gibt kaum ein gemütlicheres Lokal als hier“, sagt er. Jorg Breuer und sein Team leisteten tolle Arbeit, um ein Restaurant an einem exponierten Standort zu betreiben.