Auflösung nach zwei Jahrzehnten Das ist die letzte Amtshandlung des Wuppertaler Fördervereins Historische Schwebebahn

Wuppertal · Eine neue Beleuchtung für den Schwebebahnpark soll umgesetzt werden.

Dank des Fördervereins konnten neue Strahler im Park installiert werden.

Foto: Kevin Bertelt

Für die Vohwinkeler bedeutet es ein lachendes und ein weinendes Auge. Schade ist, dass der Förderverein Historische Schwebebahn mit starkem Bezug zum Stadtteil nach zwei Jahrzehnten gerade aufgelöst wurde.

Die Entwicklung hat eine längere Vorgeschichte. Nach der Schließung der Hako-Event Arena haben die meisten Exponate im Lauf der Zeit eine neue Heimat gefunden. Sie befinden sich unter anderem im Schwebodrom und im Historischen Zentrum. Durch den Verlust seiner Räume hatte der Verein zuletzt mit einem starken Mitgliederrückgang zu kämpfen.

„Am Ende hat eine Weiterführung für uns keinen Sinn mehr gemacht, da kaum noch Aktivitäten möglich waren“, erklärt der langjährige Vorsitzende Mathias Conrads die Entscheidung. Eine der letzten Amtshandlungen ist für Vohwinkel aber sehr erfreulich. Mit einem Teil des Vereinsvermögens konnte die Beleuchtung des Schwebebahnparks am Stationsgarten komplett erneuert werden. Die Anlage an der Vohwinkeler Straße entstand vor knapp zehn Jahren auf Initiative der Aktion V und umfasst mehrere Originalteile des Schwebebahngerüsts. Auch der Verein beteiligte sich und stellte damals einige Exponate bereit. „Insofern war die Investition für uns naheliegend und so schließt sich ein Kreis“, sagt Mathias Conrads. „Wir freuen uns riesig darüber“, betont die zweite Aktion V-Vorsitzende Annette Raabe-Vehlow.

Mit der Zeit seien leider alle Strahler nach und nach ausgefallen. Dazu habe auch Vandalismus beigetragen. Mit Hilfe der großzügigen Finanzspritze des Vereins erstrahlt der Park nach Einbruch der Dunkelheit wieder im alten Lichterglanz. Dafür wurde ein hoher vierstelliger Betrag aufgewendet. Die Ausführung übernahm eine Fachfirma. „Das ist wirklich ein tolles Ergebnis geworden“, findet auch Aktion V-Vorsitzender Michael Spitzer. Die angestrahlten Ausstellungsstücke ergänzen sich zudem gut mit der Weihnachtsbeleuchtung im Vohwinkeler Zentrum. Diese wurde von der Werbegemeinschaft in diesem Jahr wieder mit großem Aufwand umgesetzt.

Der Schwebebahnpark war 2015 ein Gemeinschaftsprojekt, an dem sich neben der Werbegemeinschaft und dem Verein einige Firmen im Stadtteil beteiligten. Bei den Exponaten handelt es sich unter anderem um genietete Teile vom Gerüst und von einem Drehgestell. Die Stücke stammen aus der Anfangszeit des berühmten Verkehrsmittels und sind bis zu 100 Jahre alt. Sie wurden in einen schmucken Park mit Natursteinmauern eingebettet. Auf Infotafeln wird außerdem die Historie der Schwebebahn erläutert. Das macht den Stationsgarten zu einem beliebten Ort. Für die Kleinen gibt es außerdem direkt angrenzende eine wippende Mini-Schwebebahn.

Die Fläche selbst hat eine lange Geschichte und gehörte früher zum Bahnhof Vohwinkel. Noch heute liegt sie direkt neben der Endstation der Schwebebahn. Der Bau der Eisenbahn regte die Entstehung erster Gartensiedlungen an. Sie lagen entlang der ansonsten brachliegenden Flächen seitlich der neu entstandenen Gleisstränge. So konnten die Familien der Eisenbahnangestellten mit dem Anbau von Gemüse und Getreide Geld für Lebensmittel sparen. Dafür wurde ein Wettbewerb für den besten „Stationsgarten“ ausgelobt. So entstand der Name des Geländes.

Derweil würde sich Mathias Conrads noch einen neuen Standort für eines der verbliebenen Exponate wünschen. Dabei handelt es sich um eine große Ankerstütze, die derzeit noch bei der AWG eingelagert ist. Dem ehemaligen Vorsitzenden schwebt eine Ausstellung des Originalteils auf dem Lienhardplatz vor. „Das wäre doch eine super Attraktion“, findet Conrads.