„Ohne dieses Standbein wäre ich nicht mehr hier“ Weihnachtsgeschäft bleibt für Einzelhändler in Wuppertal Vohwinkel ein wichtiger Faktor

Wuppertal · Die inhabergeführten Geschäfte im Stadtteil bieten ein umfangreiches Angebot.

Im Naschkatzenparadies von Markus Kuhnke kann man sich in den vielen Leckereien verlieren.

Foto: Kevin Bertelt

Eine Woche verbleibt bis zum Weihnachtsfest, für die Suche nach einem passenden Geschenk ist daher nicht mehr viel Zeit. Vohwinkeler, die noch ein Präsent für ihre Lieben benötigen, haben den Vorteil kurzer Wege. Die inhabergeführten Geschäfte im Stadtteil bieten ein umfangreiches Angebot. Die Auswahl reicht von schicker Mode über edlen Schmuck, süße Leckereien bis hin zu spannender Lektüre. Für die Einzelhändler bleibt das Weihnachtsgeschäft traditionell ein wichtiger Faktor. In wirtschaftlich schwierigeren Zeiten ist es umsatztechnisch allerdings eine Herausforderung. Viele Kunden im Wuppertaler Westen unterstützen beim Weihnachtseinkauf aber ganz bewusst ihren Stadtteil.

Einkauf wird zu weihnachtlichem Erlebnis

„Natürlich merken wir, dass die Leute ihr Geld mehr zusammenhalten, aber wir sind grundsätzlich mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden“, sagt Naschkatzenparadies Inhaber Markus Kuhnke. Sein Süßwarenbetrieb an der Bahnstraße präsentiert sich zur Adventszeit festlich dekoriert. So wird der Einkauf zum vorweihnachtlichen Erlebnis mit nostalgischem Charme. „Wir bekommen dafür viel Lob und unsere Stammkunden schätzen diese besondere Atmosphäre“, so Kuhnke. Eine wichtige Unterstützung für das Naschkatzenparadies und andere Vohwinkeler Geschäfte ist die Online City Wuppertal. Sie verknüpft den Service des stationären Handels mit den Vorteilen des Einkaufs im Internet. Die Mitgliedsfirmen können ihre Waren so deutschlandweit anbieten. „Ohne dieses Standbein wäre ich mit dem Geschäft nicht mehr hier“, stellt Markus Kuhnke klar. Dadurch zieht der Laden auch Menschen weit über den Stadtteil hinaus an. „Wir hatten gerade einen Kunden aus Herdecke, der Fahrzeugmodelle aus Schokolade gesucht hat und bei uns fündig wurde“, freut sich Kuhnke.

Ein großes Einzugsgebiet hat auch Judith’s Wäschewelt direkt am Kaiserplatz. Inhaberin Judith Reitemeyer ist mit ihrem Geschäft Le Corsage vor einiger Zeit an den zentralen und größeren Standort gezogen. Die Entscheidung hat sie nicht bereut. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, erzählt Judith Reitemeyer. Ihr Laden ist auf Dessousmode und Nachtwäsche in allen Größen spezialisiert. In dieser Form gebe es eine solche Auswahl nur selten. Deshalb sei kürzlich eine Kundin extra aus dem Sauerland angereist.

Buchhändlerin Gesa Jürgensen ist mit dem Weihnachtsgeschäft vollauf zufrieden. „Es läuft richtig gut“, erzählt sie. Bücher würden oft verschenkt und seien als hochwertiges Präsent unter dem Christbaum gern gesehen. „Dabei sind sie relativ günstig“, erklärt die Inhaberin der bekannten Buchhandlung am Kaiserplatz. Gut laufen nach ihrer Erfahrung auch Geschenkartikel wie zum Beispiel Tassen und Kalender. Die Buchhandlung hat außerdem ein Herz für lokale Autoren, deren Werke im Laden einen besonderen Platz haben. Diese würden ebenfalls nachgefragt.

Einen Rückgang bei den Umsätzen verzeichnet dagegen Daniela Landi vom gleichnamigen Juweliergeschäft an der Kaiserstraße. „Das Weihnachtsgeschäft läuft im Vergleich zu früher eher schleppend. Man merkt, dass viele Kunden Abstriche machen, aufgrund der wirtschaftlichen und finanziellen Lage“, berichtet sie. Weiterhin gekauft werde wertstabiler Schmuck, der auch als Geldanlage dienen könne. Zudem sei bei Service und Reparatur die Nachfrage stabil. Grundsätzlich würde sich Daniela Landi wie auch die anderen inhabergeführten Läden in der letzten Woche vor Weihnachten noch über Kundenresonanz freuen.