„Das Luisenviertel ist schon etwas Besonderes“
Am WZ-Mobil war die Entwicklung des Viertels Thema.
Es scheint beinahe so, dass sich das Luisenviertel und insbesondere die Friedrich-Ebert-Straße für den bevorstehenden Sommer aufhübschen und die Menschen zum Verweilen auffordern möchten. Zur Attraktivitätssteigerung eröffneten zudem in den vergangenen Wochen dort einige neue Geschäfte, die für Wuppertaler Verhältnisse zwar im oberen Preissegment angesiedelt sind, aber dafür auch einzigartig sind. Auch Bekleidungsgeschäfte zählen zu den Neuankömmlingen.
Marc Gröger am WZ-Mobil
Einen Boom erlebt auch die Gastroszene: Neue Cafés scheinen aus dem Boden zu sprießen wie die Frühblüher und locken die Menschen mit Sitzgelegenheiten im Außenbereich an. Die Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße profitiert ebenso von der Neuansiedlung der Geschäfte und Cafés, da die Mitgliederzahl stetig wächst.
Beim WZ-Mobil am Laurentiusplatz, mitten im Herzen des Viertels, wollten wir von den Menschen wissen, wie sie die Entwicklung einschätzen, ob sie gerne dort einkaufen oder ob ihnen noch etwas Spezielles fehlt. Marc Gröger findet, dass sich das Viertel gemacht hat: „Aus der dunklen Talstadt ist in den vergangenen Jahren etwas grünes, fröhliches geworden.“ Es erinnere ihn auch an die Düsseldorfer Altstadt. „Zwar fehlt das Großstadtflair, aber man bekommt hier alles.“ Carsten Fritsche begrüßt ebenfalls die derzeitige Entwicklung: „Es ist schön, dass es wieder belebter wird. Zum Kaffeetrinken bin ich immer gerne hier, auch abends.“ Auch Lebensmittel kaufe er gelegentlich dort ein, ansonsten bediene er sich außerhalb. „Man könnte ein bisschen mehr für die Männer tun, denn Klamotten- und Schuhläden sind sehr auf die Frauen abgestimmt.“
Doris Hartmann hofft vor allem, dass die Mieten bezahlbar sind und nicht einige der Läden wieder schließen müssen: „Ich habe mich über die Eröffnung des irischen Bekleidungsgeschäftes besonders gefreut.“ Durch die Cafés wirke das Viertel gemütlich. Sie gehe auch sehr gerne dort einkaufen: „Besonders Lebensmittel und Blumen, etwa bei Mediterrano, auf dem Markt oder bei Blumen Haase. Aber die Bürgernähe empfinde ich im Osten der Stadt spürbarer als im Luisenviertel.“
Caroline Jezorek gefällt es im Viertel: „Es bietet einiges für Unternehmungen und sieht schön aus. Allerdings gehe ich auch gerne in Düsseldorf einkaufen, da dort alles komprimierter zu finden ist, während es sich in Wuppertal mehr verläuft.“ Ihr fehle beispielsweise eine bessere Club- oder Barszene. Stefan Eberhard bemängelt den Leerstand: „Der Einzelhandel und die Gastronomie haben sich Richtung Osten verlagert.“ Neuansiedlungen im Viertel seien zum Scheitern verurteilt und man könne es nicht mit benachbarten Großstädten vergleichen.
Nicole Gößler erschreckt der Leerstand ebenso: „Ich sehe die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Oft fehlt der Respekt vor den kleinen schönen Dingen, wenn ich an bepflanzte Gärten denke, die dort zerstört werden.“ Sie freue sich besonders über Aktionen, wie etwa das Viertelleuchten am 4. Mai, das von den Ladeninhabern selbst geplant werde. „Ich versuche, alles im Viertel zu konsumieren, obwohl ein normaler Supermarkt fehlt.“ Heike Scarati sagt: „Die kleinen Seitenstraßen und schönen Boutiquen haben ein außergewöhnliches Flair.“ Sie gehe gerne dort einkaufen und das Angebot decke ihren Bedarf.
Ursula Runkel sieht das genauso: „Die Einkaufsstraßen, der Markt und die Cafés sind wunderbar.“ Man sei nicht direkt in der überfüllten Innenstadt, habe mehr Ruhe und könne eher zwanglos bummeln. „Mir fehlt hier nichts.“ Malik Alaeddin bringt es auf den Punkt: „Das Viertel ist schon etwas Besonderes zum ansonsten allgemein gängigen Stadtbild und trägt zur Aufwertung bei. Dazu passen die kleinen und feinen Läden.“ Bis auf Musikläden, etwa Schallplatten, sei dort alles vertreten, was man für den täglichen Bedarf benötige. „Auch junge Leute fühlen sich hier total wohl.“