Neue Musik für ein neues Publikum
Der Cronenberger Männerchor tritt am Sonntag in der Stadthalle auf — und hat sich dafür ein modernes Programm ausgedacht.
Cronenberg. Von Franz Schubert über Udo Jürgens bis hin zu Marius Müller-Westernhagen — der Cronenberger Männerchor hat sich für sein Frühjahrskonzert am kommenden Sonntag um 17 Uhr in der Stadthalle ein abwechslungsreiches Programm überlegt. Für das Konzert gibt es noch Karten an der Abendkasse.
Dabei habe der Chor darauf geachtet, sein Programm modern zu gestalten, sagt der erste Vorsitzende Bernd Tigges. „Unser Dirigent sucht dabei immer gute Lieder heraus“, so Tigges. Früher habe der Chor sehr viel klassische Männerchormusik gesungen. Doch um auch neues und vor allem jüngeres Publikum in die Stadthalle zu locken, werde das Programm seit einigen Jahren stückweise modernisiert. „Schwere klassische Musik möchte eben nicht jeder hören“, sagt Tigges. Das sei für den Chor durchaus ein Lernprozess gewesen. „Ich bin eigentlich auch nicht so ein Freund neuer Musik“, sagt Tigges. Doch er mache auch bei modernen Liedern positive Entdeckungen. „Conquest of Paradise“ sei zum Beispiel bei Sportveranstaltungen gespielt worden. „Das Lied hat eine wunderschöne Melodie und das kommt gut an“, sagt Tigges.
Nun baut der Chor bei jedem seiner zwei Konzerte im Jahr zwei bis drei neue Lieder ein, die er noch nie gesungen hat. Eine Auswahl zu treffen, die jeden Besucher begeistere, sei aber nicht einfach. „Man weiß nie genau, ob man das Richtige für jeden Besucher findet“, sagt Tigges. Doch der Erfolg scheint dem Chor recht zu geben. Beim vergangenen Weihnachtskonzert habe er „viele neue Gesichter“ gesehen, freut sich Tigges. Und es sei viel Lob gekommen für den Mut, Neues ins Programm einzubauen. Beim Frühjahrskonzert ist auch der Polizeichor Wuppertal dabei und einige Sänger eines befreundeten Chores aus Solingen. Denn der Cronenberger Männerchor pflegt seine Kontakte und Freundschaften zu anderen Chören. Im Gegensatz zu vielen Chören ist die Mitgliederzahl des Cronenberger Männerchores derzeit stabil: Etwa 60 Sänger werden am Sonntag auf der Bühne stehen.
Doch auch für die Cronenberger sei es schwer, Nachwuchs zu finden, sagt Tigges. Dabei schätze er die Gemeinschaft innerhalb des Chores. „Wir haben viele schöne Erlebnisse und Erinnerungen zusammen, es entstehen viele Freundschaften und wir sind auch auf Reisen“, so Tigges. Das gemeinsame Singen löse jedes Mal „ein tolles Gefühl“ aus, sagt Tigges aus eigener Erfahrung. Und das Hinarbeiten auf das nächste Konzert mache jedes Mal besonders viel Spaß. Seit Weihnachten hat der Chor fleißig geprobt — zwei Stunden wöchentlich. „Es soll ein schönes und lustiges Konzert werden“, sagt Tigges. Zwischendurch gibt es zwei Klaviersolostücke zu hören. Vor allem möchte der Chor aber die Frühlingsstimmung musikalisch widerspiegeln. Das erste Lied weist zumindest vom Titel her sogar schon darüber hinaus: „Hochsommerabend“.