Das Traditionshaus braucht einen Investor
Ein Kommentar von Martina Thöne zur drohenden Schließung des Rex-Theaters.
In der Wuppertaler Theaterlandschaft gab es zuletzt wenig zu lachen. Das Gastspiel der Comödie währte nur wenige Jahre - dann wurde die Wuppertaler Dependance wieder geschlossen. Die Börse erschütterte die Hiobsbotschaft, dass die Zuschüsse komplett gestrichen werden sollten - das Kommunikationszentrum kämpfte daraufhin (erfolgreich) ums Überleben. Die Diskussion um die Schließung des Schauspielhauses ist in vollem Gange. Und jetzt kapituliert auch noch Martina Steimer.
Keine Frage: Das Aus des Rex-Theaters ist ein herber Verlust für die Kulturszene. Die Bühne, die Steimer selbst als "eines der führenden Kabarett-Theater Deutschlands mit überregionaler Strahlkraft" bezeichnet, hat sich längst einen Namen gemacht - bei renommierten Zugpferden genauso wie bei aufstrebenden Comedians, die sich in Elberfeld erste Sporen verdient haben, bevor sie im Fernsehen Karriere machten. Schon in der Vergangenheit hatte die Talentschmiede vor dem Aus gestanden. Dabei bewies Steimer eigentlich ein gutes Händchen für die richtige Mischung: Stars der Szene kamen immer wieder gerne ins Tal und ließen die Kasse klingeln, daneben erhielten auch lokale Künstler eine Chance, die sich diesen professionellen Rahmen aus eigener Finanzkraft nie hätten leisten können. Böse Zungen behaupten, Steimer hätte aus taktischen Gründen schon mehrfach die Schließung angekündigt. Gute Zungen sagen, dass eine Bühne mit Renommee so wohl kaum ihr Image aufs Spiel setzen würde. Fakt ist: Diesmal scheint das Aus endgültig beschlossene Sache zu sein. Ob dies auch bedeutet, dass es am Kipdorf nun keinerlei kulturelle Veranstaltungen mehr gibt, ist noch unklar.
Für Wuppertal ist zu hoffen, dass sich ein neuer Betreiber findet, der eine tragfähige Perspektive für das Traditionshaus entwickelt. Die Lage ist ideal, das Publikum ist da, ein guter Ruf ist ebenfalls vorhanden. Fehlt nur noch der richtige Investor...