Sanierung Denkmal in Marienstraße wird Energie-Effizienz-Haus

Wuppertal · Berechnungen sorgten für Verzögerung. Das Gebäude an der Marienstraße soll jetzt endlich saniert werden.

Äußerlich hat sich am Gebäude Marienstraße 41 nicht viel getan. Im Hintergrund laufen die Planungen.

Foto: Fischer, Andreas

Nach außen scheint das Gebäude an der Marienstraße Hausnummer 41 am Ölberg unverändert. Doch im Hintergrund laufen viele Planungen. Das denkmalgeschützte Gebäude soll zu einem Energie-Effizienz-Haus umgebaut werden – unter Einhaltung der Denkmalrichtlinie. Dafür war laut Besitzer Hürsehit Kürekli „eine längere Planung als üblich notwendig“. Eigentlich sollten hier bereits im August neue Apartments und Wohnungen sowie ein Ladenlokal eröffnet werden. Davon ist momentan jedoch nichts zu sehen. Statt Kunden, die vor einem neuen Laden warten, ist die Fensterfront mit einer Sperrholzplatte vernagelt und das gesamte Gebäude durch einen Bauzaun versperrt. Der scheinbare Stillstand sorgt für entsprechende Kritik.

Thomas Kring, Stadtverordneter vom Ölberg: „Es ist und bleibt ein großes Ärgernis. Hier wird dringend benötigter Wohnraum nicht zur Verfügung gestellt. Es hat den Anschein, dass der Investor kein großes Interesse daran hat, hier etwas zu verändern.“

Hürsehit Kürekli weist die Kritik entschieden von sich: „Wir arbeiten seit dem Kauf an Planungen und haben schon große Fortschritte gemacht.“ Er räumt aber auch ein, dass es viele Schwierigkeiten gab: „Die Planungen und Berechnungen haben sich so lange verzögert, weil es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt.“ Kürekli hat laut eigener Aussage mit seinem Planungsbüro schon viele Immobilien saniert, doch das Gebäude an der Marienstraße 41 ist auch für ihn etwas Besonderes. „Das ist das erste denkmalgeschützte Gebäude, dass ich saniere und deshalb dauert es einfach etwas länger. Hier müssen viel mehr Aspekte berücksichtigt werden, damit sich die Sanierung auch rentiert.“

Freigabe erhalten,
Sanierung kann beginnen

So zog Kürekli auch einen Energieexperten zu Rate, der ihm viele Vorschläge und Möglichkeiten aufzeigte.

Etwas erfreuliches hat Kürekli dann aber auch zu berichten: „Die Planungen und Berechnungen sind jetzt abgeschlossen. Wir werden das Gebäude zu einem Denkmal-Energie-Effizienz-Haus nach KEC-Richtlinie umbauen. Letzte Woche haben wir die Freigabe erhalten.“ Auch die Verwaltung zeigte sich laut Kürekli begeistert von den Ideen: „Es gebe diese Form der Sanierung nicht oft und deshalb wurde das von der Verwaltung sehr begrüßt“, so Kürekli.

Bisher gibt es jedoch noch keinen Termin für den Baustart. Die Ausschreibungen sind zwar durch, doch die Sanierung wird teurer als bisher kalkuliert. „Es sind noch Nachverhandlungen notwendig. Bisher liegen die Angebotspreise 19,4 Prozent höher als von uns kalkuliert“, ärgert sich Kürekli über die gestiegenen Kosten.

Wann mit den Sanierungsarbeiten begonnen werde, „hängt davon ab, wie schnell das Angebot vergeben werden kann und wann die einzelnen Firmen mit ihrer Arbeit beginnen können“. Kürekli hofft, dass zumindest „der Innenausbau noch in diesem Jahr gestartet wird“.

Zwischen Sommer und Herbst 2021 sollen die Arbeiten am Gebäude Marienstraße 41 abgeschlossen sein. Geplant sind sieben Apartments, vier Zweizimmer-Wohnungen und ein Ladenlokal.