Der Anfang vom Ende?

Bleibt das Schauspielhaus langfristig erhalten? Hinter der Gretchenfrage steckt eine Überlegung, die offiziell niemand in den Mund nehmen und schon gar nicht beantworten will: Kann sich die Stadt überhaupt weiterhin verschiedene Ensembles und zwei große Kulturbühnen leisten?

Zwei wesentliche Punkte sichern dem Schauspielhaus offensichtlich die Existenz: der Denkmalschutz und ein Vertragsversprechen gegenüber dem Tanztheater. 1999 hat sich die Stadt verpflichtet, Pina Bausch beide Spielstätten zur Verfügung zu stellen: Opern- wie Schauspielhaus.

Wenn es dort ab 2011 tatsächlich nur noch zwei große Inszenierungen gibt, sind die Zeiten, in denen Wuppertal Theatergeschichte schrieb, endgültig vorbei. Natürlich sind die größten künstlerischen Ziele nichts wert, wenn das nötige Kleingeld fehlt. Und natürlich muss man Kompromisse eingehen, wenn es heißt: etwas retten oder alles verlieren?

Über Schuhmessen oder Terrarienfreunde, die als Mieter Geld in die Kasse bringen, kann man deshalb nicht von vorneherein die Nase rümpfen. Hoch tragen darf man sie dann aber wohl auch nicht mehr - sofern es um künstlerische Vielfalt geht. Dass das Kindertheater eine feste Spielstätte verdient hat, steht außer Frage. F

raglich ist aber, ob ein drastisch reduzierter Spielplan nicht der Anfang vom Ende eines eigenen Schauspiel-Ensembles ist. Es sei denn, Wuppertal baut seine bergische Theaterkooperation mit Remscheid und Solingen weiter aus.

So oder so: Zwei Produktionen made in Wuppertal sind schlichtweg zu wenig, wenn man überregional Akzente setzen und mit anderen Theaterstädten konkurrieren will.