Die Brust in 3D – für eine bessere Vorsorge

Als erste Praxis weltweit hat Radprax für das radiologische Zentrum an der Vogelsangstraße ein neues Gerät zur Früherkennung bei Brustkrebs angeschafft.

Wuppertal. 56.000 Frauen erkranken jedes Jahr deutschlandweit an Brustkrebs. Dabei sind Vorsorge und Früherkennungsrate hierzulande schon sehr gut. In Wuppertal sind sie künftig noch besser. Als erste Einrichtung weltweit hat Radprax an der Vogelsangstraße ein sogenanntes 3D-Tomosynthesegerät angeschafft. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der digitalen zweidimensionalen Mammographie.

Das 350.000 Euro teure Röntgengerät ist bereits seit August im Einsatz. "Nach wie vor ist die Mammographie das Mittel der Wahl, um Brustkrebs zu diagnostizieren", erklärt Dr. Renate Tewaag, Radiologin bei Radprax. "Eine frühe, schnelle und sichere Diagnose ist wichtig. Das Schichtgerät ist für uns die ideale Ergänzung zur herkömmlichen Mammographie."

So wie sich eine Computertomographie-Aufnahme von einer normalen Röntgenaufnahme unterscheidet, so unterscheidet sich die Tomosynthese von der herkömmlichen Mammographie. Zwar sehen sich die Geräte sehr ähnlich, doch hat die 3D-Neuheit einen Untersuchungsarm, der nach links und rechts im 25-Grad-Winkel schwenkt. Dadurch entstehen 25 Bildschichten, die sich der Arzt am PC in schneller Abfolge wie einen Film ansehen kann. Diese Methode garantiert eine präzise Bildqualität.

"Besonders bei Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe ist das 2D-Bild oft zu unsicher, manche Tumore werden gar nicht dargestellt", sagt Tewaag. In diesen Fällen soll künftig die Tomosynthese Abhilfe schaffen. Eine höhere Strahlendosis müssen die Frauen indes für die höhere Diagnosesicherheit nicht fürchten. "Die 3D-Aufnahme hat dieselbe Dosis wie eine 2D-Aufnahme. Nur dass bei der neuen Methode die Strahlendosis auf die 25 Schichten verteilt wird", erklärt Ronald Fröhlich von Siemens, der Firma, die das Gerät entwickelt hat.

Eingesetzt wird das Tomosynthesegerät dann, wenn der Arzt Bedarf sieht. Das heißt, es muss ein Verdacht auf Brustkrebs vorliegen, oder aber die 2D-Mammographie hat unzureichende Ergebnisse geliefert. "Aber auch Frauen, die beim Screening durch ein dichtes Gewebe aufgefallen sind, werden beim nächsten Screening mit dem neuen Gerät untersucht", sagt Renate Tewaag. Die Kosten für diese Untersuchung übernimmt Radprax selbst, die Kasse zahlt - noch - nicht. "Daran arbeiten wir. Wobei von den gesetzlichen Kassen ja noch nicht einmal die digitale Mammographie bezahlt wird."