Drei Wünsche für Wuppertal von Jörg Mittelsten Scheid

Mit einem städtischen Empfang ehrte die Stadt Wuppertal ihren Ehrenbürger anlässlich seines 75. Geburtstags.

Wuppertal. Der Jubilar überraschte am Donnerstag die Gratulanten: Dr. Jörg Mittelsten Scheid, der am vergangenen Samstag seinen 75. Geburtstag feierte, äußerte gestern im Rathaus als Entgegnung auf die Laudatio von Oberbürgermeister Peter Jung drei bemerkenswerte Wünsche für die Stadt Wuppertal. „Ich hänge an dieser Stadt“, bekannte der erfolgreiche Unternehmer und Ehrenbürger Wuppertals.

Mit seinem ersten Wunsch dürfte Dr. Jörg Mittelsten Scheid vielen Wuppertalern aus dem Herzen sprechen. „Ich wünsche mir, dass die Stadt ein bisschen stolzer auf ihre großartige Geschichte ist“, sagte der Vorsitzende des Beirats der Vorwerk und Co. KG. Der produzierende Mittelstand sei immer die Stärke der Stadt gewesen. Der zweite Wunsch betraf die vielfältige Kulturszene. Die Stadt verdiene eine bessere Zukunft, als nur die Schlafstadt Düsseldorfs zu sein. „Ich wünsche den Wuppertalern das Bewusstsein, dass hier etwas Neues wächst. Wissen wir eigentlich, dass wir in einem Patchwork kleiner kultureller Pflanzen leben?“ fragte Mittelsten Scheid und verwies auf den Skulpturenpark von Tony Cragg mit seinen Konzerten, die Ausstellungen im Von der Heydt-Museum, das Tanztheater Pina Bausch oder das Sinfonieorchester, „um das wir natürlich kämpfen müssen“.

Den dritten Wunsch bezeichnete Mittelsten Scheid selbst als Utopie. „Ich würde mir wünschen, dass die Beteiligung der Bürger an der Politik in Wuppertal größer ist, dass das Wählen zur Pflicht wird und es zu speziellen politischen Themen ein Plebiszit gibt.“

Oberbürgermeister Peter Jung hatte dem Ehrenbürger der Stadt für seine unternehmerische Leistung und sein großes bürgerschaftliches Engagement im Namen aller Wuppertaler gedankt. „Sie haben das Unternehmen groß gemacht und internationalisiert. Für Wuppertal ist Vorwerk ganz wichtig, weil wir solche Produktionsarbeitsplätze in der Stadt brauchen“, sagte Peter Jung.