Dunkel im Kunstkomplex: Eine Ausstellung zum Tasten

Erst bei der Finissage im September wird das Geheimnis gelüftet und die Besucher können sehen, was sie zuvor nur fühlen konnten.

Wuppertal. Ein zarter Lichtstrahl führt den Besucher durch den Raum. Es raschelt, man hört andere Besucher, tastet sich an der Wand entlang zum nächsten Kunstwerk, erkundet mit den Händen, teilweise mit den Füssen — man sieht nichts. Blind schaut man sich die Exponate mit den Fingerspitzen an, erkennt Borsten, Holz, verschiedene Materialien.

Bei der Ausstellung „Dunkel“ im Kunstkomplex an der Hofaue wird der Besucher auf die Probe gestellt: „Man muss sich erst einmal überwinden, es ist dunkel, man hat keine Orientierung und weiß nicht, wie lange der Weg ist, den man gehen muss“, beschreibt Besucherin Susanne Schüßler-Runkel. Zusammen mit Tochter Vivien Runkel wird nach dem Besuch in den unteren Ausstellungsräumen über die einzelnen Werke gerätselt. Handschuhe, eine Tasche, vielleicht Schrauben oder Nägel?

Eins ist für Vivien Runkel sicher: „Die Ausstellung ist toll und hat Spaß gemacht.“ Für Nicole Bardohl war die Planung der Ausstellung eine Herausforderung: „Es muss viel beachtet werden. Wie hoch dürfen die Bilder hängen, damit auch kleine Leute drankommen, wie robust müssen die Teile sein, damit niemand ausversehen etwas kaputt macht und sie bis zur Finissage halten.“

Zehn Künstler hat die Galeristin für ihre Idee der Dunkelausstellung gefunden, die die einzelnen Exponate extra für diese Ausstellung geschaffen haben —auch für Kinder, die langsam an Kunst herangeführt werden, eine interessante Erfahrung.

Gelüftet wird das Geheimnis, was man im Dunkeln erfühlen kann, bei der Finissage am 14. September. Geöffnet ist der Kunstkomplex an der Hofaue von Dienstag bis Freitag von 12 bis 19 Uhr, am Wochenende nach Vereinbarung. Weitere Informationen gibt es im Internet.