Ein Helfer mit Herz in Afrika
Der Wuppertaler Jörg Wintersieg hilft einem Kinder-Projekt in Nambia. Dafür gab es eine Spende seines Arbeitsgebers.
Wuppertal. Als der Wuppertaler Jörg Wintersieg im September nach Swakopmund in Namibia aufbrach, da hatte er nur ungefähre Vorstellungen davon, was ihn dort erwarten würde. „Ich wollte helfen, denn ich habe mich schon immer für einen Einsatz als Entwicklungshelfer interessiert, aber da mir die geforderte berufliche Ausbildung fehlt, hatte sich dieser Berufswunsch nie erfüllt“, sagt Wintersieg.
Doch dann hörte er von dem Projekt „Kleine Engel“, einer privaten Inititiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Kindergärten zu bauen und zu unterhalten. Wintersieg knüpfte den Kontakt zu der Initiatorin Lore Bohm. Als die ihm eine positive Antwort gab, packte er im September kurzentschlossen seinen Koffer. Drei Wochen lang arbeitete er in Swakopmund für das Projekt „Kleine Engel“. „Die Armut dort ist unbeschreiblich und so war es nur möglich, die Unterkünfte zu reparieren und zu renovieren, so gut es ging“, berichtet Wintersieg, der zum Beispiel Dächer deckte und überall mit anpackte, wo er helfen konnte.
„Es war für mich eine wichtige Zeit, diese Erfahrungen möchte ich nicht missen“, sagt der Wuppertaler. Zurück in der Heimat, meldete er das Projekt „Kleine Engel” für den Wettbewerb „Teijin-Faktor“ an, den sein Arbeitgeber Teijin Aramid unter seinen Mitarbeitern für ehrenamtliches Engagement ausgeschrieben hat.
Vor wenigen Tagen fand nun die Preisverleihung in Arnheim statt: Der erste Preis in Höhe von 5000 Euro ging an den Wuppertaler, der seit vielen Jahren im Teijin-Hochhaus — früher Glanzstoff, Enka oder Akzo — seinen Arbeitsplatz hat.
Insgesamt waren 15 000 Euro ausgelobt. Mit dem Preisgeld im Gepäck will Wintersieg bei seiner nächsten Reise zu Beginn des kommenden Jahres möglichst viel in Swakopmund in Bewegung setzen. Holz und andere Materialien sollen gekauft werden. „Wir würden uns natürlich über jede noch so kleine Spende sehr freuen“, sagt Wintersieg — der weiß, dass die Aufgaben in Namibia, wo viele Kinder mittellos und ohne Eltern aufwachsen, mit jedem Tag wachsen.