Telekom: Kein Anschluss unter dieser Nummer?

Der Ärger über ausbleibende Anschlüsse gerade in Neubaugebieten zieht weite Kreise. Nur die Leitung fürs Telefon gehört zur Grundversorgung.

Wuppertal. Ob am Bergischen Plateau oder in Neubaugebieten wie am Scharpenacken: Die Kritik über fehlende Internet- und Telefonanschlüsse sowie wochenlange Hängepartien mit der Telekom ist stadtweit ein Thema — und beschäftigt die Politik: Im Bauausschuss brachte die CDU den Ärger am Bergischen Plateau auf die Tagesordnung. Zudem gab es vor kurzem ein klärendes Gespräch zwischen der Stadtspitze und der regionalen Telekom-Leitung.

Der Antwort der Wirtschaftsförderung auf die CDU-Anfrage hat es in sich: „Leider“ gebe es „in Wuppertal zur Telekom keine Alternative“, was die Bereitstellung der Infrastruktur betrifft. Einen Wettbewerb wie in anderen Städten, etwa Köln, habe man nicht. Wie die Wirtschaftsförderung berichtet und die Telekom auf WZ-Nachfrage bestätigt, hat sich beim Anschluss von Neubaugebieten das Vorgehen geändert: Demnach sieht die Telekom Telefonanschlüsse (als gesetzlich vorgeschriebene Grundversorgung) und das schnelle Internet per DSL (in Konkurrenz mit anderen Anbietern) als getrennte Einheiten.

Konsequenz: Leitungen für das Internet werden nur dann verlegt, wenn es wirtschaftlich vertretbar ist und gegebenenfalls Baukostenzuschüsse gezahlt werden. Am Plateau sei diese Wirtschaftlichkeit jedenfalls gegeben. Ziel es Spitzengesprächs im Rathaus war es, „zukünftige Neubaugebiete frühzeitig und reibungslos mit einer zeitgemäßen Infrastruktur zu versorgen“, so die Wirtschaftsförderung. Stadtsprecherin Martina Eckermann spricht von einer konstruktiven Runde, bei der sich gezeigt habe, dass die Telekom nach wie vor in den Wuppertaler Netzausbau investiere — aber in der Zusammenarbeit mit Bauträgern Vorlauf brauche.

Das räumt auch Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney auf WZ-Nachfrage ein: Die Tiefbaufirmen hätten volle Auftragsbücher, so dass neue Leitungen längerfristig geplant werden müssten. Versorgungsprobleme beim Leitungs- und Verteilermaterial gebe es nicht.

Wochen hat es unterdessen gedauert, bis zwei Telekom-Streitereien ein freundliches Ende fanden: Der Barmer Bahnhof hatte rund sechs Wochen lang keinen Festnetzanschluss. Hier half es, als Patrick Faßbender nach fehlgeschlagenen telefonischen Versuchen den T-Punkt aufsuchte. Jetzt ist der Barmer Bahnhof unter Ruf 8707 3087 zu erreichen. Auch das Internet läuft wieder. Damit sind die Zeiten vorbei, in denen Faßbender am Tisch mitten auf der Bühne des Bahnhofs sitzend per Laptop und Internet-Stick agieren musste.

Entwarnung auch am Alten Kuhstall. Seit gestern ist das Restaurant von Pächterin Jessica Vaak per Festnetz unter Ruf 3176 1761 zu erreichen. Ausgerechnet im Vorweihnachtsgeschäft und seit der Eröffnung Mitte November war das nicht möglich. Ursache war aber kein technisches Phänomen: Vaak wollte die alte Nummer behalten, was aber nicht zustande kam.