Ein neues Bett für die Wupper

Zurück zur Natur auf 1700 Metern Länge: Die Arbeiten am Flussufer zwischen Zoo und Rutenbeck gehen voran — und werten die Wupper nicht nur optisch auf.

Sonnborn. Auch im Westen wird der Dornröschenschlaf der Wupper nach und nach beendet — und der Fluss dazu aus seinem alten Bett geholt: Nach dem Vorbild der Rosenau in Oberbarmen wird der 1700 Meter lange Abschnitt zwischen Stadion/Zoo und der Rutenbeck naturnah umgestaltet.

Waren dafür zunächst etwa 450.000 Euro veranschlagt, geht Wupperverbandsvorstand Bernd Wille davon aus, dass diese Marke aller Voraussicht nach mit etwa 350.000 Euro deutlich unterschritten wird. 2012 soll die Wupper nicht zuletzt in Höhe des Bayer-Sportparks ein „Hingucker“ sein. Die Stadt hat dort bereits neue Sitzbänke mit Blick auf das Ufer aufstellen lassen: „Auch für uns ist das eine Bereicherung“, unterstrich SV-Bayer-Vorstand Hans Baum, als das Projekt am Montagmittag mit Oberbürgermeister Peter Jung, Lokalpolitikern und der Stadt beim Ortstermin vorgestellt wurde.

Wie berichtet, wird auch dieser Umbau vom Land NRW bezuschusst — zu 80 Prozent, die dem Förderanteil entsprechen, der für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gilt. Landesweit werden jährlich 80 Millionen Euro in Projekte dieser Art investiert.

Mit 20 Prozent ist die Stadt Wuppertal an Bord — mit zweckgebundenem Geld als Ausgleich für Eingriffe in den Naturraum — etwa beim Umbau der Schwebebahn. Ursprünglich sollte dieser Flussabschnitt vor zwei Jahren in Angriff genommen werden, doch es herrschte zunächst Uneinigkeit darüber, ob der Umbau durch Fremdfirmen oder den Wupperverband selbst erledigt wird. Nach Intervention der Stadt gab es schließlich grünes Licht für die Wuppertaler Lösung, die jetzt in Bauabschnitten erledigt wird: Seit Oktober fertiggestellt ist der Bereich unterhalb der Brücke Rutenbecker Weg am Bayer-Sportpark entlang. Auch dort wurden Steine aufgeschüttet und Uferbereiche aufgelockert, um neue Lebensräume zu schaffen.

Baudezernent Frank Meyer sieht den Umbau in Sonnborn in einer Linie mit den in den vergangenen Jahren geöffneten innerstädtischen Uferbereichen. Geplant sind weitere Umgestaltungen an der Farbmühle in Barmen und in Höhe des Unternehmens Membrana nahe der Öhder Straße. Außerdem kündigte Wille an, dass der Wupperverband der Stadtspitze bald ein Konzept gegen die Vermüllung der Wupper vorlegen wird: Ein Ziel sind Patenschaften für Wupperufer.