WZ-Leser zeigen ihre Gärten Ein Paradies mitten in Wuppertal
Wuppertal · Das Ehepaar Woikowsky zeigt seinen 1500 Quadratmeter großen Garten an der Lüttringhauser Straße.
Geht man die Lüttringhauser Straße hoch, erwartet man zunächst keinen 1500 Quadratmeter großen Garten hinter den Häuserfassaden. Doch dort, ziemlich weit oben, versteckt sich hinter einem Mehrfamilienhaus das kleine Paradies von Ehepaar Ricarda und Holger Woikowsky. Schon der kleine Teich auf dem Vorplatz mit Zierfischen und einem Frosch aus Stein, gibt einen Hinweis auf das Dekorationsgeschick der Hausbesitzer.
30 Jahre wohnen sie schon dort und haben ihren Garten in dieser Zeit Stück für Stück nach den eigenen Wünschen gestaltet. „Zu Anfang war das alles Rasen, es gab nur ein paar Büsche, Zäune und ganz viele Tannen“, erinnert sich Ricarda Woikowsky. Jetzt sind die Tannen weg und machen Platz für offene Wiesen, Wege und Sträucher. Nach und nach pflanzte die Hobby-Gärtnerin ihre Pflanzen an: ein Hibiskus aus mitgebrachten Samen aus Frankreich hier, eine Glyzinie, die sich über einen Durchgang rankt, dort. Es sieht aus wie aus einem Garten-Prospekt, dabei hat Ricarda Woikowsky alles selbst gestaltet. „Es hat sich alles ergeben“, hebt sie hervor, „ich wollte nicht auf Teufel komm raus alles bepflanzen, sondern mir Zeit nehmen.“ Besonders schön sei es im Frühjahr, wenn die Rhododendren blühen, dann sehe es aus wie in Vorwerks Garten.
Neben den Pflanzen geben zahlreiche Dekorationen dem Garten das gewisse Etwas. Dekorationen, die das Paar „irgendwann, irgendwo aus allen möglichen Stellen“ gesammelt hat. „Irgendwas fällt einem in die Hände und dann muss man das unterbringen“, sagt die Rentnerin. So gehörte die Beleuchtung um den Teich herum mal einer Kneipe, und die großen Bogenfenster auf der Terrasse wurden am Straßenrand entdeckt. Gläserne Murmeln reflektieren das Licht am Teich und ein stählerner Schmetterling dreht sich im Wind. Ganz versteckt und zugewuchert in einer Ecke befindet sich sogar eine alte Treppe aus dem Treppenhaus der Historischen Stadthalle. Vor der Verschrottung gerettet, eröffnet sie einen Weg auf das Dach mit Aussicht über den Garten.
Ein besonders schöner Ort zum Entspannen ist für das Ehepaar der selbst angelegte Teich zwischen den beiden Blutbuchen mit einheimischen Fischen wie Stichlingen und Moderlieschen. Auf die Bank vor dem Teich setzt sich die zugezogene Ronsdorferin gerne nach getaner Gartenarbeit abends hin, betrachtet den Sonnenuntergang oder liest. Nur der Lärm der Straße stört ab und zu die Idylle, lässt sich aber schnell ausblenden. Ein wenig weiter den Weg entlang ist durch den Aushub vom Teich ein weiterer gemütlicher Ort entstanden. Unter dem mit Efeu berankten Pavillon stehen verschnörkelte, weiße Möbel. Ein schattiges, verträumtes Plätzchen, wenn auch nicht ganz so bequem, witzelt Woikowsky. Davor steht ein Spiegel, damit der schon große Garten optisch noch größer wirkt.
In einem großen Garten darf das eigene Gemüse nicht fehlen. So wachsen bei den Woikowskys unter anderem in einem Gewächshaus Tomaten, Zucchinis, Kürbisse, Kräuter, Paprikas und vieles mehr. Vor den Nacktschnecken bleiben auch sie nicht verschont, doch neben den eher unschönen Tieren lassen sich manchmal auch Füchse, Eichhörnchen, Igel und früher sogar Rehe blicken. Ein Insektenhotel bietet eine Unterkunft für die ganz kleinen Wesen und genügend Wasser finden die Tiere ebenfalls immer im Garten.
Die Gartenplanung ist abgeschlossen
Solch ein Garten erfordert viel Arbeit. Zwei bis drei Stunden steht die Rentnerin täglich im Garten. Unterstützt wird sie von einem Bekannten, der ihr ein bisschen Gartenarbeit abnimmt, und ihrem Mann, der ab und zu mal den Rasen mäht. Die Gartenplanung ist abgeschlossen, weitere größere Vorhaben gibt es nicht. Jetzt möchte das Ehepaar seine Rentnerjahre zusammen mit Hund Lotta im verträumten Garten genießen.