Park des Monats Eine Führung durch unbekannte Parks

Janusz-Korczak-Platz, Schniewindscher Park und der „Else“-Park sind am Sonntag die Stationen.

Foto: Nachbarschaftsheim Wuppertal

Ostersbaum. Der Janusz-Korczak-Platz am Ostersbaum ist klein. Und viele werden ihn gar nicht kennen. Dabei kann das Areal zwischen Straßburger Straße, Am Engenberg und Wörther Straße mit einer stadtweiten Besonderheit aufwarten. „Es ist die erste öffentliche Grünanlage mit einem Urban-Gardening-Projekt“, erklärt Michael Felstau vom Förderverein Historische Parkanlagen stolz. Die liebevoll angelegten Hochbeete samt Kräuterschnecke verraten es. „Und doch wissen es noch zu wenige“, findet Felstau. Am kommenden Sonntag widmet sich die Reihe „Park des Monats“ deshalb dem Ostersbaum (siehe Kasten). Das Ziel, wie Felstau es formuliert: „Einen unentdeckten Stadtbezirk zu erschließen.“

Historische Ansichten: Die Anlage an der Baustraße (heute gegenüber der Gesamtschule).

Foto: Sammlung Förderverein Historische Parkanlagen

Treffpunkt für die Führung ist ein weiterer Park, den Felstau & Co. wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein bringen wollen: Das im Volksmund als Else-Park bezeichnete Gelände gegenüber der Else-Laske-Schüler-Gesamtschule auf einem ehemaligen Friedhof der reformierten Gemeinde, der bis 1843 genutzt wurde. „Der Park war damals einer der ersten öffentlichen Parks in Elberfeld“, weiß Felstau.

Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Villa Schniewind.

Foto: Sammlung Förderverein Historische Parkanlagen

Der Ostersbaum sei durchaus gesegnet mit Grünflächen. „Nur die müssen noch präsenter werden“, sagt Felstau. „Und es hat sich ja auch einiges getan“, erläutert Historikerin Elke Brychta beim Ortstermin mit der WZ. Der Schniewindsche Park zum Beispiel sei früher verwildert gewesen. Schniewindscher Park? Noch so eine Anlage, die vielen unbekannt sein dürfte — obwohl sie fast 1,8 Hektar groß ist.

Foto: Andreas Fischer

„Da hat sich kaum einer reingetraut“, erinnert sich Brychta. Immerhin: Seitdem die Stadt Anfang der 2000er Jahre durch das Programm Soziale Stadt dort aktiv gewesen ist, wird der Park schon deutlich besser angenommen. Anwohner konnten damals ihre Ideen einbringen. Kinder aus dem Stadtteil bauten bunte Mosaikplatten, die auch heute noch echte Hingucker sind. Noch wüssten aber zu wenige, so Brychta, dass es am Ostersbaum diesen schönen Park gibt.

Auch der Janusz-Korczak-Platz sei durch das Urban Gardening deutlich aufgewertet worden. „Das hören wir immer wieder von Nachbarn“, freut sich Niklas Brandau, der das Projekt für das Nachbarschaftsheim Wuppertal betreut. Ein Ergebnis der Belebung: „Die Hundebesitzer passen besser auf als früher“, sagt Brandau und schmunzelt. Tretminen der Vierbeiner seien deutlich weniger geworden. Das sei aber nur ein positiver Nebeneffekt. „Wir wollen das Gärtnern wieder in die Öffentlichkeit bringen, gerade für die Jugend.“ Brandau sieht deshalb positiv, dass auch der benachbarte Kindergarten den Park jetzt wieder häufiger nutzt. Ob Salate oder Früchte - „die Kinder können sehen, wie hier etwas wächst.“

Überhaupt sei Urbanes Gärtnern eine gute Möglichkeit, Bewohner eines Stadtteils zusammenzubringen. „Wo sonst noch, außer in Parks, treffen Leute aller Schichten aufeinander?“, sagt Michael Felstau. Und solche Projekte seien wiederum eine gute Möglichkeit, beim Thema „Gärtnern“ reinzuschnuppern, sagt Elke Brychta.