Tag des Denkmals in Wuppertal Eine Runde durch Schloss Lüntenbeck

Antonia Dinnebier führte durch Haus und Hof. Zum Tag des Denkmals waren viele Gebäude in Wuppertal für Besucher geöffnet.

Antonia Dinnebier führte durch Haus und Hof. Zum Tag des Denkmals waren viele Gebäude in Wuppertal für Besucher geöffnet.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Schloss Lüntenbeck war am Sonntag ein Höhepunkt. Der Tag des offenen Denkmals lockte so einige Besucher auf den Schlosshof. Antonia Dinnebier, Tochter des Geschäftsführers des Schloss Lüntenbeck, Johannes Dinnebier, zeigte in einer Führung, was hinter dem großen Denkmal steckt - vor allem die neusten Entdeckungen waren dabei spannend.

„Das Motto des Tages, gemeinsam Denkmale zu erhalten, ist ein großes Thema in Wuppertal, weil viel bürgerliches Engagement dahinter steckt“, sagt Antonia Dinnebier. Die Unterhaltung und die Wiederherstellung von Denkmalen koste viel Geld — das Schloss Lüntenbeck erwirtschaftet sich dieses selbst, durch Gastronomie, Vermietungen und Veranstaltungen. Anders als viele andere Denkmale in Wuppertal wird es von der Firma der Familie Dinnebier geführt und geht damit über privates Eigentum hinaus. 1971 hat die Familie das Denkmal übernommen.

„Die Veränderungen der Gebäude und der Grünflächen gehen mit dem Stil der Zeit einher“, sagt Dinnebier. So wurden etwa die Freiflächen, die einst einen großen Teil des Anwesens ausmachten, zum großen Teil reduziert - weil einfach kein Bedarf mehr da ist. „Die Teiche und der Park erinnern noch daran.“

Die Pflege eines Denkmals sei zum Teil sehr schwierig, wie Dinnebier betont. Man müsse sich an die Vorschriften der Denkmalbehörde halten, aber es eben auch an die Zeit anpassen. „So ist der Brandschutz ein großes Thema“, sagt Dinnebier. Weil man zum Beispiel die Fenster an dem Hauptgebäude erhalten möchte, da sie noch original aus der Zeit des Barock stammten.

Das Haupthaus, das man als Schloss bezeichnet, ist eigentlich gar kein Schloss: „Es war zwar ein adeliges Haus, aber es wurde nicht von dort regiert.“ Es gehörte einst der katholischen Kirche.

Ein ganz neues Element auf dem Gelände um das Schloss ist ein Törchen, das erst vor kurzem freigelegt wurde. Die Mauer, die unter dem Tor liegt, war überwuchert mit Efeu - daher hat Familie Dinnebier sie gesäubert. „Die Mauer ist viel größer als gedacht“, so Antonia Dinnebier. Zudem werfe sie viele Fragen auf - etwa, warum sie zum Teil aus großen und zum anderen Teil aus kleinen Steinen besteht. Das Tor, das über der Mauer steht, ist gar nicht zugänglich - so fragt man sich, wie man zu dem Tor und von dem Tor weggekommen ist. Es sei dem einstigen Besitzer Johann Plücker von seiner Frau gewidmet worden. Er war der erste bürgerliche Besitzer von Schloss Lüntenbeck und ist 1796 gestorben. „Das schöne ist, dass es immer wieder offene Fragen gibt.“

Das Schloss ist nicht das einzige Denkmal in der Lüntenbeck: An dem Parkplatz steht ein Felsen aus Dolomit, der nicht zum Schloss gehört. „Es ist ein geologisches Naturdenkmal und gehört der Stadt“, erklärt Dinnebier.

Erwin und Hildegard Feist machten zum ersten Mal eine Führung am Schloss Lüntenbeck mit. „Ich finde Schloss Lüntenbeck am interessantesten von den Denkmalen, die im Programm stehen“, sagt Hildegard Feist.

In diesem Jahr waren wenige private Denkmale in Wuppertal beim Tag des offenen Denkmals vertreten. Dinnebier führt es hauptsächlich darauf zurück, dass die privaten Besitzer es nicht gern haben, wenn die Besucher in ihr Haus kommen. Bundesweit habe die Anmeldung der privaten Denkmale aber gut funktioniert, wie Carolin Kolhoff von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bestätigte.