Eiskalte Abfuhr für WSW

Absage: Die Stadtwerke Solingen, Remscheid und Velbert lehnen die Zusammenarbeit mit Wuppertal ab.

Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtwerke sind keine erstrebenswerten Partner für die kleineren Stadtwerke Solingen, Remscheid und Velbert. Während diese drei Stadtwerke zusammen den "Rheinisch-Bergischen-Stadtwerke-Verbund" gründen wollen, haben sie das Angebot der WSW, zu diesem Verbund zu stoßen, brüsk abgewiesen. Heinz-Werner Thissen, Geschäftsführer der Velberter Stadtwerke, bezeichnete die "Einbeziehung der WSW" als "nicht zielführend". Er fügte hinzu: "Der für die Unternehmen notwendige Projekterfolg einer nachhaltigen Kostensenkung wäre so nicht realisierbar." Das heißt auf deutsch: Wenn die drei kleineren Stadtwerke mit den Wuppertalern zusammearbeiten, dann können sie nicht die gewünschten Einsparungen vornehmen. Die größen WSW sind so etwas wie ein Klotz am Bein. Besonders pikant: Thissen war bis vergangene Woche noch im Vorstand der Wuppertaler Stadtwerke - bis diese ihn nicht mehr wollten. Umgekehrt haben die WSW noch einen Vertreter in der Geschäftsführung der Velberter Stadtwerke, mit denen sie eine komplizierte Überkreuz-Beteiligung verbindet. Das Chaos ist komplett, denn nach Aussage der WSW soll das vereinbarte Entsenderecht weiter bestehen. Oberbürgermeister Peter Jung, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der WSW ist, nannte die Entscheidung der drei Stadtwerek gestern "ausgesprochen enttäuschend." Dies widerspreche eklatant der bergischen Idee und dass die Kooperation noch nicht einmla geprüft werden, könne seiner Ansicht nach nur daran liegen, dass Velbert, Solingen und Remscheid Angst vor der Größe der Wuppertaler Stadtwerke hätten. "Wir sind da sehr selbstbewusst, es gibt genügend Interessenten", gab sich Jung gelassen. Aber: Warum verkünden die Stadtwerke ihren Entschluss, während der Solinger Oberbürgermeister Franz Haug im Urlaub ist? Diese Frage stellte sich Jung. Haug hatte sich für die Kooperation wiederholt stark gemacht.