Kultur Enno Springmann wird 90 Jahre
Er war Unternehmer und ein unbequemer Mahner.
Wuppertal. Jahrzehntelang war Enno Springmann als geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens Gebr. Hilgeland in Ronsdorf erfolgreich. Der Maschinenbauer schaute weit über den Rand des Stadtteils hinaus, baute Zweigfertigungen im In- und Ausland auf, spann ein Netz von Beteiligungen und Kooperationen. Doch er wollte mehr tun und trat 1971 in die CDU ein. Er wollte die Bürokratie eindämmen, forderte die „sinnvolle Verwendung von Steuergeldern“, saß im Rat.
Auch die Kultur hat stets eine Rolle in seinem Leben gespielt. Die Azubis seiner Maschinenfabrik schufen 1979 die blausilberne Skulptur „Gewindegang“, die auf dem Robert-Daum-Platz steht. 1995 hat er mit seiner Frau die Enno und Christa Springmann-Stiftung gegründet, die in jedem Herbst drei Künstler mit Wuppertal-Bezug auszeichnet. Es gehörte zur unverbrüchlichen Tradition der Verleihung, dass Enno Springmann der städtischen Kulturpolitik die Leviten las. Am Sonntag wird dieser streitbare Mahner 90 Jahre alt. ang