Dabei hat die Zirkus-Attraktion eine kleine Odyssee hinter sich. In der Nacht zu Mittwoch wurde jener 7-Tonner samt Caesar am Carnaper Platz gestohlen. Der Dieb kam allerdings nicht weit. Wenige hundert Meter weiter an der Westkotter Straße rammte er mit dem Wagen gegen 2 Uhr ein Vorfahrtsschild, stieg aus und flüchtete zu Fuß. Wenig später war die Polizei vor Ort.

Der völlig unbeschriftete Wagen mit tschechischem Kennzeichen konnte keinem Halter zugeordnet werden. Dass er zum Zirkus Probst gehört, der bis Dienstag auf dem Carnaper Platz in Barmen gastierte und jetzt Station in Krefeld macht, war nicht erkennbar. So wurde das Wuppertaler Abschlepp-Unternehmen Meisen beauftragt, den kaum beschädigten Unfall-Lkw abzuholen. Das Abschleppen war zwar mit viel Lärm verbunden, trotzdem verhielt sich Caesar mucksmäuschenstill. "Wir haben nichts, aber auch gar nichts gehört", sagen die beiden Meisen-Abschlepper.

Und so ging die Fahrt quer durch Wuppertal zum Meisen-Gelände am Bornberg. Während Caesar dort unbemerkt den Schlaf des Gerechten schlief, war bei den Besitzern und dem Circus Probst am frühen Mittwochmorgen der Lkw-Klau samt Löwenladung aufgefallen. Die Polizei wurde alarmiert. Löwen-Besitzer Jaruslav Kellner - "Ich habe Caesar mit der Flasche aufgezogen" - setzte sich ins Auto, kurvte durchs Bergische Land, um seinen Lkw und seinen Löwen wiederzufinden. Vergeblich.

Am Vormittag dann doch die Erlösung: Eine Abfrage der Polizei ergab, dass der gestohlene Lkw samt Raubtier bei Meisen auf dem Parkplatz steht. Mit ein bisschen Wasser wurde Caesar aufgemuntert und ließ sich wie selbstverständlich von seinem Herrchen durch die Gitterstäbe streicheln. Am frühen Nachmittag ging es dann mit Verspätung in Richtung Krefeld. Dort ist am Freitag Premiere - mit Caesar. Von dem Lkw- und Löwen-Dieb fehlt bislang jede Spur. Die Kripo sucht Zeugen. Hinweise an die Rufnummer 2840.