Nordbahntrasse „Für so ein Fest nehmen wir das in Kauf“
Zur offiziellen Saisoneröffnung war am Sonntag das ganze Bergische Land zwischen Vohwinkel und Nächstebreck unterwegs.
Wuppertal. Am frühen Sonntagvormittag herrschte noch fast freie Bahn. Kaum ein Radfahrer oder Fußgänger war unterwegs. Ab 11Uhr war das anders. Das Fest zur Saisoneröffnung zog Gäste aus dem gesamten Bergischen Land in Scharen auf die Nordahntrasse. Und meistens ging es zwischen den einzelnen Stationen nur im gemächlichen Tempo voran.
Edgar Tönges und Hanspeter Dabruck störte das nicht. Sie waren aus Sprockhövel mit dem Rad gekommen, machten Pause am Bratwurststand und lauschen den Posaunenklängen, die aus der Wichern-Kapelle drangen. „Super ist das mit den Trassen. Von der Ruhr bis zum Rhein kann man unterwegs sein.“
Auf mehr als 300 Kilometern ist das Netz der Panorama-Radwege nun gewachsen. „Wuppertal ist für uns jetzt näher gerückt“, stellte Tönges fest.
Nicht nur am Bahnhof Wichlinghausen gab es mit dem Rad kein Durchkommen mehr. Vor der Bühne und auf den umliegenden Wiesen genossen die Besucher bei Sonnenschein die Darbietungen. Musik erklang, Kinder wurden geschminkt.
Großes Treffen der Fahrradfreunde am Bahnhof Mirke: Zahlreiche Akteure aus Radsport und Radverkehr boten bei der Fahrradmesse „Bergische Velo 2015“ Infos, Testfahrten, Karten und Reiseliteratur an.
Beim Geschicklichkeitsparcours über Rampen und durch Slalomstangen übten sich Jung und Alt gleichermaßen. Friederike und Wolfgang Weck waren zum ersten Mal mit dem Rad auf der Trasse. „Zu Fuß waren wir schon öfter hier“, erzählten die Ronsdorfer. Am Sonntag fanden sie den Betrieb etwas beengend. „Aber für so ein Fest nehmen wir das in Kauf.“
Velotaxis zogen als Spenden - Shuttles ihre Runden, Schüler ließen sich gegen eine Spende für ihre Klassenkasse umarmen, Musik und Tanz auf den Bühnen, Spiel- und Sportangebote, Infostände rechts und links des Weges sorgten für ein buntes Programm. Viele Schulen trugen mit ihren Darbietungen zum Gelingen bei, Wuppertaler Kultbands wie die Striekspöen waren ebenfalls zu erleben.
So abwechslungsreich wie das Fest bieten sich auch bei einer Fahrt aus der Sattelperspektive über die Trasse die visuellen Eindrücke. Grüne Wiesen am Stadtrand, die unterschiedlichsten Bilder von oben auf die Stadt und Einblicke in spannende Industriekultur, wie am Heubruch. Dort bietet die Konsumgenossenschaft Vorwärts einen Gebäuderundgang sowie die Besichtigung des Tunnels und der alten Bäckerei an.
Kunstliebhabern wurde ein Einblick in das Atelier von Anke Büttner gewährt, Naturfreunden in die Gärten der Utopiastadt.